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Gänseblümchen

Bellis perennis, Gänseblümchen

Bei sonnigem Wetter sind die Blütenkörbe weit geöffnet

 

Bellis Linné: Bellus ist Latein und bedeutet schön, hübsch, artig oder niedlich und wer sich einmal bewusst die Pflänzchen anschaut und sie nicht nur als Rasenunkraut betrachtet, der versteht was gemeint ist.

Bellis taucht zuerst bei Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) auf und wird dort als weiße bis rötliche Wiesenpflanze bezeichnet. Linné beschrieb die Gattung 1753 wissenschaftlich.

Die kleinen Pflanzen haben im deutschsprachigen Raum mehrere Namen, wie z. B. „Maßliebchen" oder „Tausendschön". „Mas" oder „Maiß" nannte man im Mittelalter eine Lichtung oder einen Kahlschlag, es ist allerdings unsicher, ob die Bezeichnung darauf verweist. „Gänseblümchen" ist wohl der verbreitetste Name, möglicherweise entstand er, weil die Pflanzen oft auf Gänseweiden wuchsen oder die Färbung an Gänse erinnert (Gefieder weiß, Schnabel gelb).

Etwa 15 Arten umfasst die Gattung Bellis, die in der gemäßigten Zone der nördlichen Hemisphäre beheimatet ist, mit Schwerpunkt im Mittelmeerraum. Die ein- bis mehrjährigen Pflanzen bilden eine grundständige Rosette mit spatelförmigen, verkehrt eiförmigen oder rundlichen, gestielten, ganzrandigen, gekerbten oder gezähnten Blättern. Stängelblätter fehlen oft oder sind reduziert, wenn vorhanden, dann sind sie spiralig angeordnet. Der Stängel ist aufrecht, meist unverzweigt und behaart.

Die Blütenkörbe stehen einzeln auf dem Stängel bzw. Schaft oder auf achselständigen Seitentrieben. Die 60 bis über 80 zwittrigen, 5-zähnigen Röhrenblüten im Inneren der Körbe sind gelb, die 35–90 randständigen, weiblichen, 2-zähnigen oder leicht ausgerandeten, schmalen Zungenblüten können weiß, rosa, rot oder blau sein und stehen in einer oder in bis zu 4 Reihen. Der Blütenboden ist gewölbt oder kegelförmig, grubig und ohne Spreublätter. Die ca. 14 länglichen, etwa gleichgestalteten, dünnen und krautigen Hüllblätter stehen in 1–3 Kreisen und formen eine halbkugelige oder breit glockenförmige Hülle.

Nach Insekten- oder Selbstbestäubung bildet sich eine eiförmige, stark abgeflachte, auf beiden Seiten 2-rippige Nussfrucht (Achäne) an der Spitze ohne Pappus oder mit sehr kurzen am Grund miteinender verbundenen Borsten.

Blütenformel:
↓ K0 C(5) G(2) unterständig bzw.
* K0 [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande