Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Knopfkräuter, Franzosenkräuter

Galinsoga ciliata, Behaartes knopfkraut, Blüte

Die Zungen der Randblüten sind meist weiß und 3zähnig


Galinsoga quadriradiata, Behaartes knopfkraut, Blüte

Fruchtender Blütenstand


 

Galinsoga Ruiz & Pav.: Antonio José Cavanilles (1745–1804), ein spanischer Botaniker, entdeckte das aus Peru stammende Kleinblütige Knopfkraut im Botanischen Garten von Madrid und benannte es 1794 im 3. Band seines Werkes Icones et descriptiones plantarum: quae aut sponte in Hispania crescunt, aut in hortis hospitantur nach Ignacio Mariano Martinez de Galinsoga (1766–1797), dem Gründer Botanischen Gartens. Im selben Jahr wurde die Gattung unter Beibehaltung des Namens von Ruiz & Pavón in Florae Peruvianae et Chilensis Prodromus wissenschaftlich beschrieben.

Im Botanischen Garten Berlin wurde das Kraut aufgrund seiner kleinen Blütenköpfe erstmalig „Knopfkraut" benannt. Das starke Tendenzen zur Verwilderung zeigende Kraut verbreitete sich zur Zeit der Napoleonischen Kriege (1800–1814/15) aus mehreren Sammlungen über ganz Deutschland, was ihm den Namen „Franzosenkraut" einbrachte.

Die 15 bis über 30 Arten zählende Gattung ist ursprünglich in Süd- und Mittelamerika beheimatet. Galinsoga parviflora ist jedoch in alle Kontinente verschleppt worden. Die einjährigen Kräuter besitzen aufrechte oder ausgebreitete Stängel mit gegenständigen, sitzenden oder kurz gestielten, einfachen, lanzettlichen bis breit ovalen, dünnen, 3-nervigen Blättern mit glatten oder gesägten Blatträndern.

Die kleinen, strahligen oder strahlenlosen Blütenkörbe stehen in lockeren, endständigen, beblätterten Köpfchenständen. Die meist doppelte, selten ein- oder dreifache, halbkugelige oder glockenförmige, bis zu 6 mm breite Hülle besteht aus wenigen bis 16, länglich bis elliptischen, krautigen oder membranösen Hüllblättern, wobei die äußeren meist kürzer und dünner sind.

Die 3–15 Strahlenblüten, falls vorhanden, sind weiblich und besitzen weiße bis rötliche, ganzrandige bis 3-zähnige, kurze Zungen, die meist breiter als lang sind. Die 8–50 zwittrigen Röhrenblüten besitzen eine gelbe, 5-zähnige Röhre. Auf dem halbkugelförmigen Körbchenboden befinden sich häutige Spreublätter, wobei die äußeren breit und oft zu zweit oder zu dritt an der Basis verwachsen sind. Die inneren sind schmaler, ganzrandig bis 3-lappig und konvex.

Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich dunkle, verkehrt kegelförmige, manchmal kantige Nussfrüchte (Achänen), wobei die äußeren abgeflacht sein können. Falls ein Pappus ausgebildet wird, so besteht er meist aus 15–20 hellen, gefransten oder begrannten Schuppen.

Blütenformel meist:
↓ K=Schuppen C(5) G(2) unterständig bzw.
* K=Schuppen [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig

Bedeutung der Artnamen

Interessantes am Rande