Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Schuppenmieren, Sparklinge

Spergularia rubra, Rote Schuppenmiere, Habitus

Habitus der Roten Schuppenmiere (Spergularia rubra)

Spergularia rubra, Rote Schuppenmiere, Blüte

Der Kelch der Roten Schuppenmiere ist breit hautrandig

Spergularia rubra, Rote Schuppenmiere, Nebenblatt

Die schuppenförmigen, silbrigen Nebenblätter
erklären den deutschen Namen

 

Spergularia (Persoon) J. Presl & C. Presl: 1753 listete Linné in seinem Werk Species plantarum einige Vertreter der hier beschriebenen Gattung noch unter den Sandkräutern (Arenaria). 1805 etablierte Christian Hendrik Persoon (1761–1836) im 1. Band seiner Synopsis plantarum seu Enchiridium botanicum eine Untergattung der Sandkräuter namens Spergularia.

Der Name sollte die Ähnlichkeit zu den Sparken (Spergula) ausdrücken. 1918 erhob Carel Bořivoj Presl in der Flora čechica, die er gemeinsam mit seinem Bruder Jan Svatopluk verfasste, Spergularia zu einer eigenen Gattung.

Ihren deutschen Namen bekamen die Schuppenmieren aufgrund der Ähnlichkeit mit den Mieren (Minuartia) und ihrer Nebenblätter, die zu zweiteiligen, mitunter zerschlitzten Schuppen verwachsen sind. „Sparklinge“ oder „Spärklinge“ verweist, analog zum wissenschaftlichen Namen, auf die Ähnlichkeit mit dem Spark.

Die um die 25 Arten zählenden Schuppenmieren kommen in Eurasien, Amerika sowie in Nordafrika vor. Es handelt sich um einjährige bis lang ausdauernde Kräuter mit meist holziger Basis und verholzter (bei ausdauernden Arten) oder schlanker Pfahlwurzel (bei einjährigen bis kurzlebigen Arten).

Die aufrechten bis liegenden, runden Stängel sind einfach oder verzweigt. Die gegenständigen, einfachen, sitzenden, manchmal fleischigen Blätter sind linealisch und erscheinen meist durch einseitig in den Achseln sprießende Blattbüschel quirlständig. Die häutigen, ganzrandigen bis zerschlitzten, kurzen aber auffälligen, lanzettlichen bis dreieckigen Nebenblätter werden beidseitig ausgebildet und sind an der Basis miteinander verwachsen.

Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind in endständigen, rispenartigen Blütenständen versammelt. Die Blütenstiele werden nach der Blüte häufig zurückgeschlagen. Die 5 ganzrandigen Kronblätter sind weiß bis rosafarben. Die 5 Kelchblätter sind grün und hautrandig. Es werden 1–10, meist aber 5 oder 10 Staubblätter gebildet. Der oberständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen und trägt 3 Griffel mit an der Innenseite herablaufenden Narben. Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich eiförmige Kapselfrüchte die sich mit 3 Klappen öffnen und 30 bis über 150 flache, geflügelte oder ungeflügelte Samen entlassen.

Blütenformel:
* K5 C5 A1–10 G(3) oberständig

Die ähnliche Gattung Spergula besitzt beidseitig in den Achseln sprießende Blattbüschel, 5 Griffel, sich mit 5 Klappen öffnende Früchte sowie früh abfallende, an der Basis nicht verbundene Nebenblätter.

Bedeutung des Artnamens:

Interessantes am Rande