Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Gelbsterne

Wiesen-Gelbstern, Blüte

Die Blüten des Wiesen-Gelbsterns besitzen meist 6 Blumenblätter


Wiesen-Gelbstern

Der Blütenstand ist zumeist von 2 Hochblättern umgeben

 

Gagea Salisbury: Die Gold- oder Gelbsterne sind nach ihren gelben, sternförmigen Blüten benannt. Carl von Linné führte die Gattung noch unter Ornithogalum. R. A. Salisbury (1761–1829), ein englischer Botaniker und Gegner der linnéschen Systematik, später wegen Plagiats in Ungnade gefallen, veröffentlichte die Erstbeschreibung der Gattung Gagea 1806 in den Annals of Botany II.

Er benannte sie nach einem Freund, dem großen britischen Amateurbotaniker Sir Thomas Gage (1781–1820), weshalb der Gattungsname englisch ausgesprochen wird. Gage sammelte irische und portugiesische Pflanzen.

Um die 90 Arten beinhalten die in Nordafrika und Eurasien beheimateten Frühlingspflanzen. Die meisten Arten sind im Mittelmeerraum und in Zentralasien vertreten. Es handelt sich um relativ kleine, krautige Zwiebelgewächse mit meist nur einem einzigen beblätterten oder unbeblätterten Stängel. Die Grund- und Stängelblätter sind linealisch-lanzettlich bis fädlich und die Blütenstände doldig oder traubig.

Selten kommen Einzelblüten vor, die dann am Grund von einem Hochblatt umhüllt werden. Die radiärsymmetrischen und zwittrigen Blüten besitzen 6 gleichgestaltete meist gelbe oder grüngelbe Blumenblätter (Perigon) und 6 Staubblätter. Der oberständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen. Nach der Bestäubung, meistens durch Bienen, entwickeln sich dreikantige, vielsamige Kapselfrüchte.

Blütenformel:
* P3+3 A3+3 G(3) oberständig

Historische Veröffentlichungen

Leonhart Fuchs (1501–1566) nennt den Wald-Gelbstern Ackerzwiebel, Feldzwiebel oder auch Wilde Zwiebel. In heißer Asche gebacken und mit Honig vermischt würde die Zwiebel als Umschlag Geschwüre heilen. Früher sei sie auch Speisen zugegeben worden, nachdem sie zweimal gekocht wurde um die Bitterkeit zu reduzieren. Sie würde jedoch „die Lust und Begierde zu den Weibern" wecken. Auch wusste Fuchs schon um die schwache Giftwirkung der Pflanze. Er empfahl, nicht zuviel davon zu essen, denn sie schade den Adern und den Nerven.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande