Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Froschlöffel

Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Blüte

Blüte des Gewöhnlichen Froschlöffels (Alisma plantago-aquatica)


Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Blätter

Blätter des Gewöhnlichen Froschlöffels (Alisma plantago-aquatica)

 


Alisma L.: Die Bedeutung von Alisma ist ungeklärt, es taucht im 1. Jh. n. Chr. bei Plinius und Dioskurides auf und beschreibt recht eindeutig den Gewöhnlichen Froschlöffel. Der deutsche Name bezieht sich auf die Wassernähe und auf die löffelförmigen Blätter.

Während Caspar Bauhin den Froschlöffel 1623 noch unter Plantago führte, veröffentlichte Linné 1753 die Beschreibung von sieben Alisma-Arten in seiner Species Plantarum.

Die um die 10 Arten zählenden Froschlöffel sind weltweit verbreitet. Es handelt sich um ausdauernde, über oder unter Wasser wachsende, aufrechte, Milchsaft führende Kräuter mit Rhizom, deren Blätter basal konzentriert sind. Sie können als Tauch-, Luft- oder Schwimmblätter ausgebildet sein. Sie sind sitzend, verschmälern sich in einen Stiel oder besitzen einen deutlich ausgebildeten, dreikantigen Blattstiel. Die Blätter umfassen den Stängel scheidig. Die Spreiten sind lanzettlich bis eiförmig, einfach und ganzrandig.

Die Blüten sind in pyramidenförmigen, zuweilen untergetauchten Blütenständen aus aufeinanderfolgenden, manchmal von Hüllblättern umgebenen Scheinquirlen angeordnet, die sich oft mehrfach verzweigen. Die Zweige tragen wiederum mehrere Scheinquirle aus 3–12 gestielten Blüten. Die Blütenstiele sind jeweils mit einem lanzettlichen, zugespitzten Tragblatt versehen, das kürzer als der Blütenstiel ist.

Die weißen oder rosafarbenen Blüten bestehen aus 3 Kelch- und 3 Kronblättern, die auf Lücke stehen. Die Kronblätter sind einfach oder eingeschnitten. Die meist 6 Staubblätter stehen in einem einzelnen Kreis. Es sind 10–20, in einem einzelnen Kreis stehende, oberständige, freie Fruchtblätter vorhanden.

Nach Insektenbestäubung bildet sich ein rundlicher bis dreieckiger Kranz aus einsamigen, hellbraunen, stark abgeflachten, auf der Rückenseite 1- bis 3-rippigen, oben gerundeten, auf der Bauchseite mit einem kurzen Schnabel versehenen Nussfrüchten (Achänen), die mehrere Tage schwimmfähig sind.

Blütenformel:
* K3 C3 A6 bzw. A9 G∞ oberständig

Historische Veröffentlichungen

Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) berichtete über das Alisma, es habe dem Wegerich ähnliche Blätter, einen dünnen Stängel, zarte weiße Blüten und bevorzuge feuchte Plätze. Es sei ein Medikament für jene, die den Meerhasen (Aplysia depilans) gegessen hätten, Opium getrunken oder von der Kröte gebissen wurden. Ähnliches schrieb auch Plinius (ca. 23 - 79 n. Chr.).

Leonhart Fuchs (1501–1566) schrieb, der Wasserwegerich würde auch Froschlöffelkraut genannt, weil die Blätter wie Löffel geformt seien und Frösche bei der Pflanze ihren Wohnsitz hätten. Weil er dem Wegerich gleich sei und an feuchten Plätzen wachse, nenne man ihn Plantaginem aquaticam. Ob die Griechen und Lateiner die Pflanze kannten, könne er nicht sagen. Die Heilwirkungen seien die gleichen wie die des Wegerichs.

Pietro Andrea Mattioli (1501–1577) schrieb über Wasserwegerich oder Froschlöffelkraut, es habe dicke, saftige, grüne Blätter, wie der Wegerich. Der Stängel habe viele Nebenzweige mit kleinen, weißen, zierlichen Blüten. Er habe weißliche Wurzeln und wüchse in Sümpfen und Gräben. Auch Matthioli behandelt die Pflanze als Wegerich und schreibt ihr dieselben Heilwirkungen zu.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande