Pfeilkräuter |

Pfeilkräuter sind nach den häufig pfeilförmigen Luftblättern benannt

Blüte des Gewöhnlichen Pfeilkrauts (Sagittaria sagittifolia)
Die ca. 25 Arten zählende, auf allen Kontinenten beheimatete Gattung besteht aus meist ausdauernden, krautigen, einhäusig oder zweihäusig getrenntgeschlechtlichen Wasserpflanzen, häufig mit oberirdischen Ausläufern die den Blattachseln entspringen und mit gekammerten, manchmal knolligen Wurzelstöcken. Die aufrechten, häufig dreikantigen Stängel tragen band- oder spatelförmige Wasserblätter, flutende Schwimmblätter und Luftblätter. Die einfachen und ganzrandigen Luft- und Schwimmblätter sind 3- bis 4-kantig gestielt und besitzen eine linealische, lanzettliche, ei-, spieß- oder pfeilförmige Blattspreite.
Die meist über der Wasseroberfläche stehenden Blüten besitzen 3 weiße Kron- und 3 Kelchblätter die auf Lücke stehen, und sind meist zu dritt in aufeinanderfolgenden Quirlen angeordnet, selten doldig. Der Blütenstand mit den Quirlen kann wiederum quirlig verzweigt sein. Die Blütenstiele sind jeweils mit einem lanzettlichen Tragblatt versehen, das kürzer als der Stiel ist.
Bei einhäusig getrenntgeschlechtlichen Pflanzen befinden sich im oberen Bereich des Blütenstands ausschließlich männliche Blüten, die auf langen schlanken Stielen stehen und 6, 7, 9 oder bis zu 30 Staubblätter besitzen. Im unteren Bereich stehen weibliche oder zwittrige Blüten auf kurzen dicken Stielen oder aber sie sind ungestielt. Es sind bis zu 1500 spiralig angeordnete, oberständige, freie Fruchtblätter vorhanden.
Nach Insektenbestäubung bilden sich aus den weiblichen Blüten häufig kugelförmige Köpfe (Sammelfrüchte), deren Teilfrüchte stark abgeflachte, meist geflügelte, dünne, geschnäbelte Nussfrüchte (Achänen) darstellen, die mehrere Tage schwimmfähig sind.
| Blütenformel meist: |
| * K3 C3 A6–∞ bzw. * K3 C3 G∞ oberständig |
Historische Veröffentlichungen
Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) zitierte in seiner Naturgeschichte Mago, einen punischen Autor von 28 landwirtschaftlichen Büchern, die heute alle verschollen sind. Jener schrieb, die Griechen würden eine Pflanze Pistana nennen, die zu den Wassergräsern gezählt werde und auf Latein Sagitta hieße. Man solle sie schälen und in der Sonne trockenen (als Flechtmaterial).
Pietro Andrea Mattioli (1501–1577) unterschied ein kleines und ein großes Pfeilkraut. Die Blätter besäßen oben eine und unten zwei Spitzen, die Blattstiele seien dreieckig und hohl. Der Stängel sei aufrecht, glatt und hohl, wie der der Binsen. Auf Nebenzweigen würden weiße Blumen mit drei Blütenblättern sitzen. Zwischen den Stielen erschienen runde, braune Kugeln, groß wie Haselnüsse, worin ein dünner Samen läge. Als Bad oder getrunken helfe es gegen Unfruchtbarkeit bei Frauen.
Bedeutung des Artnamens
- sagittifolia: lat. sagittifolius = pfeilblättrig
Interessantes am Rande
Saggittaria subulata, das Zwerg- oder Flutende Pfeilkraut, wird als pflegeleichte Aquarienpflanze gehandelt.
Sagittaria sagittifolia, das gewöhnliche Pfeilkraut, wird in China wegen seiner essbaren Knollen kultiviert.