Wiesen-Kerbel |

Der gefurchte Stängel ist unten meist rauhaarig und unter den Knoten nicht oder kaum verdickt
Der Wiesen-Kerbel ist in unseren Breitengeraden wohl das häufigste Doldenblütengewächs. Im Juni säumt er die Wege und Ufer zu Tausenden, was einem zu denken geben sollte, zeigt er doch Stickstoffreichtum, also Eutrophierung (Überdüngung) an. Durch seine extreme Ausbreitung hindert er oft andere Pflanzen in ihrer Entfaltung. Auch von Bauern wird er nicht gerne gesehen, er verdrängt nahrhaftere Wiesenkräuter und hinterlässt im Heu harte Stängel.
Der Wiesen-Kerbel ist ungiftig und essbar. Seine Blätter erinnern beim Zerreiben an den Geruch von Möhren. Die jungen Blätter und die Wurzeln können gekocht als Gemüse verwendet werden. Die Blätter eignen sich getrocknet oder frisch zum Würzen von Suppen oder Quark und können Salaten beigegeben werden. Sein Geschmack ist strenger als der des Gartenkerbels.

Die Früchte des Wiesen-Kerbels – darunter sind die abstehenden Hüllchenblätter zu sehen.
Der Wiesen-Kerbel kann leicht mit folgenden stark giftigen Arten verwechselt werden:
Wasserschierling:
Wurzel mit
Luftkammern; bei Verletzung der Pflanze tritt ein gelber Saft aus, der
sich rotbraun verfärbt; Fiederblätter gezähnt, schmal-lanzettlich.
Gefleckter Schierling:
An der
Stängelbasis rote Flecken; Stängel oft blau bereift; beim Zerreiben
Geruch nach Mäuseharn.
Taumel-Kälberkropf:
An
der Stängelbasis rote Flecken; Stängel rau behaart; unter den Knoten
verdickt.
Hundspetersilie:
Beim
Zerreiben unangenehmer Geruch; Stängel manchmal rötlich überlaufen und
blau bereift.
Wer sich nicht ganz sicher ist, ob es sich wirklich um Wiesen-Kerbel oder um eine evtl. giftige Art handelt, sollte von der Verwendung in der Küche Abstand nehmen und alternativ auf Gartenkerbel zurückgreifen.