Doldenblütengewächse |

Die Blaudolde (Trachymene coerulea) stammt aus Südaustralien

Die
Nutzpflanzen unter den Doldenblütlern blühen häufig gelb
wie
hier der Fenchel
(Foeniculum vulgare)

Mannstreu,
hier Eryngium
amethystinum,
bildet einfache, kopfförmige
Dolden aus
Der alte Name der Familie ist „Ubelliferae" (auf deutsch: Schirmträger), denn die kleinen Blüten stehen dicht in Form von Schirmen beieinander. Von einer Dolde spricht man, wenn die Blütenstiele am Ende des Stängels strahlenförmig von einem einzigen Punkt ausgehen.
Bei den über 400 Gattungen und 3000 Arten zählenden Doldenblütlern, handelt es sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter. Die Pflanzen der afrikanischen Unterfamilie Mackinlayoideae sind meist verholzt. Die Stängel sind oft hohl, behaart und knotig. Die wechselständigen Blätter sind häufig mehrfach gefiedert oder fiederteilig, in der Unterfamilie Saniculoideae sind sie meist ungeteilt. Nebenblätter sind meist nicht vorhanden, dafür aber deutlich ausgebildete Blattscheiden.
Der Blütenstand ist meist eine Doppeldolde, dabei gehen am Ende des Stängels alle Stiele von einem einzigen Punkt aus. Am Ende dieser Stiele wird eine weitere Dolde ausgebildet. Diese Dolde 2. Grades wird „Döldchen" genannt, ihre Hochblätter (Blätter am Knotenpunkt der Döldchen) heißen „Hüllchen", die der Dolden nennt man „Hülle".
Die Blüten am Ende der Döldchen kommen oft in einer Ebene zu liegen, so dass sich „Schirme" bilden. Die Blütenstiele am Rand des Döldchens sind also meist etwas länger als die in der Mitte. Den kleinen, meist weißen Blüten, fehlt oft der Kelch oder er ist sehr klein. Es werden 5 Kron- und 5 Staubblätter ausgebildet. Bei einigen Arten sind die äußeren Kronblätter der äußeren Blüten verlängert, so dass die Blüte asymmetrisch wird. 2 Griffel stehen auf einem Diskus (auch Griffelpolster genannt), der mit Nektardrüsen versehen ist.
Blütenformel: |
*–↓ K0–5 C5 A5 G(2) unterständig |
Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich nach der Bestäubung durch Fliegen und Käfer eine aus 2 Teilfrüchten bestehende Spaltfrucht. Die Teilfrüchte weisen jeweils 5 Rippen auf, deren seitliche geflügelt sein können. Manchmal sind die Früchte auch glatt oder stachelig.
Doldenblütler sind auf der ganzen Welt vertreten, hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre.
Interessantes am Rande
-
Viele Apiaceen werden als Nutzpflanzen kultiviert, darunter Gemüsepflanzen wie Möhre, Sellerie, Pastinake, Wurzelpetersilie und Fenchel.
Zum Würzen verwendet man Petersilie, Kerbel, Dill, Kümmel, Kreuzkümmel, Koriander, Liebstöckel und Anis. Allerdings sind nicht alle Apiaceen ungefährlich: Gefleckter Schierling, Wasser-Schierling und Hundspetersilie z. B. sind hoch giftig!
-
Beliebte Gartenpflanzen der Familie sind Mannstreu (mit für Apiaceae untypischen Köpfchenblüten) und die Sterndolde (mit einfacher Dolde). Giersch findet man in Gärten ebenfalls sehr häufig, allerdings wird er dort meist nicht gern gesehen.
-
Die Blüten sind meist „vormännlich", das heißt, dass zuerst die Staubblätter reifen und erst danach die Fruchtblätter. Dadurch wird Selbstbestäubung verhindert.