Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Aronartige

Gefleckter Aronstab (Arum maculatum), Spatha

Die Spatha umhüllt den Kolben anfangs vollständig


Pistia stratiotes, Wassersalat

Pistia stratiotes, der Wassersalat, lässt die Verwandtschaft zu den Wasserlinsengewächsen erahnen

 

Aroideae: Die Aronstabgewächse im engen Sinn sind nach der Gattung Arum (Aronstäbe) benannt. Sie bilden die größte Unterfamilie der Araceen und werden in 26 Tribus unterteilt. Die gemeinsamen Merkmale der Aroideae sind ihre oft stachligen Pollen, die in der äußeren Wand kein Sporopollenin – ein gegenüber Säuren und Basen unempfindliches Polymer enthalten und das Vorhandensein von Milchsaftgefäßen, ausgenommen davon sind die Zamioculcadeae. Zudem besitzen die Blüten meist keine Kronblätter, einen Sonderfall bilden die Gattungen Zamioculcas, Gonatopus und Stylochaeton.

Die Aronartigen umfassen 72 Gattungen mit über 2600 Arten, die auf der ganzen Welt aber hauptsächlich in den Tropen und Subtropen vorkommen. Die meist krautigen, manchmal kletternden, selten schwimmenden oder auf tropischen Bäumen wachsenden Pflanzen besitzen oft eine verdickte, fleischige Wurzel, Wurzelstöcke oder Knollen. Die oft pfeil- oder spießförmigen, herzförmigen oder geteilten, häufig gestielten Blätter sind grundständig oder spiralig angeordnet.

Der Blütenstand ist als fleischiger Kolben ausgebildet, der Spadix genannt wird. Häufig ist er von einem den Kolben scheidig umfassenden Hochblatt, der Spatha, umgeben, die im unteren Bereich eine Röhre formt und oben in eine Spreite übergeht. Die Blüten sind eingeschlechtlich und besitzen meist keine Blumenblätter, entweder sind die Blüten im unteren Teil des Kolbens weiblich und im oberen Teil männlich oder männliche und weibliche kommen vermischt vor. Manche Arten besitzen zusätzliche Abschnitte mit sterilen Blüten. Selten sind die Pflanzen zweihäusig, besitzen also nur männliche oder nur weibliche Blüten.

Die männlichen Blüten besitzen 2–12 oder mehr Staubblätter, die, mit Ausnahme einer Gattung, zu einem sog. Synandrium verwachsen sind. Weibliche Blüten besitzen einen aus meist 3 Fruchtblättern bestehenden, oberständigen Fruchtknoten und häufig Staminodien, also sterile Staubblätter. Nach Insektenbestäubung bilden sich in den meisten Fällen ein- bis mehrsamige Beerenfrüchte.

Blütenformel meist:
♂ * P0 A(2–12) G0
♀ * P0 A0 G(1–3) oberständig

Interessantes am Rande