Kletten |

Kletten sind große, buschig wachsende Kräuter

Die Hüllblätter der Kletten besitzen kleine Haken
Der wissenschaftliche Name Arctium stammt vermutlich von gr. Arctos (Bär). Falls damit wirklich die Klette gemeint war, könnte er sich auf die bei A. tomentosum vorkommende wollige Behaarung der Hülle beziehen oder auf die Hüllblätter selbst, die die Autoren an ein raues Bärenfell erinnerten. Der deutsche Begriff hat seine Wurzeln im althochdeutschen chletta, was „anhaften" bedeutete, auch das Wort „klettern" lässt sich darauf zurückführen.
Die um die 10 Arten zählenden Kletten sind in Eurasien und Nordafrika heimisch, inzwischen aber über alle Kontinente verbreitet. Die zweijährigen bis ausdauernden, oft ausladend verzweigten Kräuter besitzen einen aufrechten, gerieften oder kantigen, kräftigen, manchmal spinnwebig behaarten Stängel und eine dicke, fleischige Pfahlwurzel. Die oft großen, ganzrandigen oder gezähnten, oft gewellten, langstieligen Blätter sind grund- und stängelständig angeordnet, unterseits sind sie oft graufilzig. Die Blattstiele sind oberseits gefurcht. Die wechselständigen Stängelblätter nehmen nach oben hin an Größe ab.
Die ausschließlich aus 5 bis über 40 violetten, rosafarbenen oder weißen, zwittrigen, tief 5-zähnigen Röhrenblüten bestehenden, gestielten oder sitzenden Blütenkörbe sind in traubigen, rispigen oder schirmrispigen Köpfchenständen angeordnet. Der Körbchenboden ist flach und borstig. Die kugel- oder eiförmige Hülle wird aus zahlreichen, in 9–17 Reihen stehenden, schuppenförmig angeordneten Hüllblättern gebildet. Die äußeren und mittleren sind schmal linealisch mit abstehenden Spitzen, die inneren linealisch und anliegend. Die Spitzen sind hakenförmig nach innen umgebogen.
Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich längliche, abgeflachte, raue oder gerippte, grauschwarz gefleckte, kahle Nussfrucht (Achäne), an der Spitze mit 1–3 mm langen, gelblichen, rauen Pappushaaren, die in 2–4 unregelmäßigen Reihen stehen. Die Achänen werden verbreitet, indem sich ein Mensch oder ein Tier mit der Hülle verhakt, wobei der Fruchtstand manchmal abbricht. Oft aber, vor allem bei jüngeren Pflanzen, bleibt der Fruchtstand an der Pflanze. Der Zweig schnellt nach der Loslösung zurück und schleudert die Früchte aus dem Korb.
Blütenformel: |
* K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig |
Bedeutung der Artnamen
- minus: lat. minor = kleiner
- lappa: Name bei Plinius für die Klette
Interessantes am Rande
- Die Gattungen Arctium, Cousinia, Hypacanthium und Schmalhausenia bilden eine Gruppe einheitlicher Abstammung. Innerhalb dieser Gruppe sind die Verwandtschaftsverhältnisse nicht so deutlich. Einige Cousinia-Arten sind so nah mit Arctium verwandt, dass man sie letzterer Gattung zurechnen könnte.