Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Scheinruhrkräuter

Gelbweißes Scheinruhrkraut, Laphangium luteoalbum

Habitus des Sumpf-Ruhrkrauts


Laphangium (L.) Tzvelev: Die 1994 von Nikolai Nikolaievich Tzvelev (1925) im Biulleten Moskovskogo Obshchestva Ispytatelei Prirody etablierte Gattung Laphangium ist ein Anagramm des Wortes „Gnaphalium“. Gnaphalium bzw. Gnaphalion (gr. Gnaphalon = Filz) erscheint erstmalig im 1. Jh. n. Chr. bei Plinius und Dioskurides und beschreibt die Gattung der Ruhrkräuter. Auch der deutsche Name beschreibt die Ähnlichkeit zu der letzteren Gattung.

Die nur drei Arten (Laphangium affine, L. luteoalbum und L. teyeum) zählende Gattung der Scheinruhrkräuter ist in Europa heimisch. Es handelt sich um einjährige, zweijährige oder ausdauernde, filzig behaarte Kräuter ohne unterirdische Ausläufer. Die gegenständig angeordneten, einfachen Blätter sind sitzend und ganzrandig.

Die ausschließlich aus Röhrenblüten bestehenden, rundlichen Blütenkörbe stehen in kleinen, endständigen Knäueln und werden nie von Blättern umgeben. Der Körbchenboden ist flach und ohne Spreublätter. Die häutigen, mehr oder weniger gleich langen, glänzenden Spreublätter stehen in 3 oder 4 Reihen und sind entweder völlig weiß oder gelb. Die inneren besitzen eine deutlich erkennbare grünliche Mittelrippe.

Die äußeren weiblichen Blüten sind fädlich und stehen in 2 bis 4 Reihen. Die inneren, zwittrigen Blüten sind 4- oder 5-zähnig und in geringerer Zahl vorhanden als die weiblichen Randblüten. Nach der Bestäubung bilden sich kurze, länglich-runde Achänen mit einem Pappus aus kurzen Haaren, die, außer bei L. affine, in kleinen Gruppen abfallen.

Blütenformel:
* K=Pappus C(5) G(2) unterständig bzw.
* K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande