Scheinruhrkräuter |

Habitus des Sumpf-Ruhrkrauts
Die nur drei Arten (Laphangium affine, L. luteoalbum und L. teyeum) zählende Gattung der Scheinruhrkräuter ist in Europa heimisch. Es handelt sich um einjährige, zweijährige oder ausdauernde, filzig behaarte Kräuter ohne unterirdische Ausläufer. Die gegenständig angeordneten, einfachen Blätter sind sitzend und ganzrandig.
Die ausschließlich aus Röhrenblüten bestehenden, rundlichen Blütenkörbe stehen in kleinen, endständigen Knäueln und werden nie von Blättern umgeben. Der Körbchenboden ist flach und ohne Spreublätter. Die häutigen, mehr oder weniger gleich langen, glänzenden Spreublätter stehen in 3 oder 4 Reihen und sind entweder völlig weiß oder gelb. Die inneren besitzen eine deutlich erkennbare grünliche Mittelrippe.
Die äußeren weiblichen Blüten sind fädlich und stehen in 2 bis 4 Reihen. Die inneren, zwittrigen Blüten sind 4- oder 5-zähnig und in geringerer Zahl vorhanden als die weiblichen Randblüten. Nach der Bestäubung bilden sich kurze, länglich-runde Achänen mit einem Pappus aus kurzen Haaren, die, außer bei L. affine, in kleinen Gruppen abfallen.
Blütenformel: |
* K=Pappus C(5) G(2) unterständig
bzw. * K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig |
Bedeutung des Artnamens
- luteoalbus: lat. luteoalbum = gelbweiß
Interessantes am Rande
Laphangium teydeum ist auf der Insel Teneriffa endemisch. Das weiß blühende Teide-Edelweiß ist streng geschützt. Vermutlich existieren nur noch ca. 100 Pflanzen.
Laphangium affine ist eine Zutat der ostasiatischen Küche, wo sie herzhaften und süßen Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack und Farbe verleiht.