Goldruten |

Die Riesen-Goldrute kommt häufig an Ufern in großen Beständen vor

Die
Büschelige
Goldrute (Solidago glomerata) ist in
Nordamerika
heimisch
Zuerst verwendete Caspar Bauhin (1560–1624) Solidago in seiner Pinax theatri botanici (1623) als Synonym für die Goldrute, die bis dahin als Virga aurea bezeichnet wurde, was übersetzt „goldene Rute" bedeutet und sich auf den Blütenstand bezieht. Linné übernahm den Namen Solidago für die Goldrute in seinem 1753 vollendeten Werk Species Plantarum.
Die ca. 100 Arten umfassende Gattung ist in Eurasien sowie Nord- und Südamerika beheimatet. Die Vertreter der Goldruten sind ausdauernde Kräuter mit Rhizom und/oder verholzter Basis. Die aufrechten bis niederliegenden Stängel sind einfach oder spärlich verzweigt. Die einfachen, eiförmigen bis lanzettlichen, gesägten oder ganzrandigen Blätter sind wechselständig angeordnet und stehen in einer grundständigen Rosette, die zur Blütezeit fehlen kann. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sitzend.
Die meist strahligen, seltener strahlenlosen, meist kleinen Blütenkörbe stehen einzeln oder bis zu 1500 in rispigen, traubigen, traubenrispigen oder wickelförmigen Köpfchenständen. Die bis zu 24 randständigen, in einem einzelnen Kreis stehenden, weiblichen Strahlenblüten sind gelb, seltener weiß. Die Zungen sind undeutlich 2- bis 3-zähnig. Innen befinden sich bis zu 60 zwittrige, gelbe, 5-zähnige Röhrenblüten. Blüten am Grund ohne Spreublätter. Die 10–35, linealischen bis ovalen, hautrandigen Hüllblätter stehen in 3–5 Reihen und besitzen durchscheinende Mittelrippen. Sie bilden eine zylindrische bis schmal glockenförmige Hülle. Der Körbchenboden ist leicht gewölbt und grubig.
Nach Insektenbestäubung bilden sich zylindrische, manchmal leicht abgeflachte, 8- bis 10-rippige, gelbbraune Nussfrüchte (Achänen), an der Spitze mit einem einzelnen Kreis aus 25–45 manchmal ungleich langen, bärtigen Borsten, die manchmal von einem äußeren Kreis kurzer Schuppen umgeben sind.
Allgemeine Blütenformel: |
*–↓ K=Pappus [C(5) A5(verklebt)] G(2) unterständig |
Fünf Arten, darunter die Grasblättrige Goldrute (ehem. Solidago graminifolia, heute Euthamia graminifolia) wurden 1999 aufgrund molekularsystematischer Analysen in die Gattung Euthamia verschoben. Sie unterscheiden sich von Solidago durch meist scheindoldige Blütenstände und durch drüsige Blätter.
Nutz- und Zierpflanzen
Die Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea) ist eine alte Heilpflanze mit stark harntreibender Wirkung, weshalb sie hauptsächlich gegen Blasen- und Nierenerkrankungen eingesetzt wird.
Die Kanadische und die Späte Goldrute (Solidago canadensis
und S. gigantea) werden als Zierpflanzen kultiviert
und gelten in Deutschland durch die starke Verbreitung auch außerhalb
von Gärten als invasive Neophyten.
Eine mit dem Kunstwort Solidaster versehene Zierpflanze ist eine Kreuzung aus Solidago canadensis und S. ptarmicoides. Letztgenannte Art wurde ehemals unter der Bezeichnung Aster ptarmicoides geführt, so dass Solidaster als eine Kreuzung aus Solidago und Aster bezeichnet werden konnte.
Bedeutung des Artnamens
- gigantea: lat. giganteus = gigantisch, groß
Interessantes am Rande
Goldruten lassen sich zum Gelb färben von Wolle und Leinen verwenden.
Goldruten sind ungiftig und essbar. Die jungen Blätter und Triebe sowie die geschälten Stängel können verzehrt werden.