Kaukasusvergissmeinnicht |

Die Blüten des Kaukasusvergissmeinnicht erinnern an die heimischen Myosotis-Arten
Er schrieb sie damals der Gattung Anchusa (Ochsenzungen) zu. Christian von Steven (1781–1863) beschrieb die Gattung Brunnera 1851 erstmalig in den Bulletins de la Société Imperiale des Naturalistes de Moscou (Berichte der Kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher in Moskau). Benannt wurde sie nach dem schweizerischen Botaniker Samuel Brunner (1790–1844). Der deutsche Name bezieht sich auf die Herkunft und auf die Ähnlichkeit mit den Vergissmeinnichten (Myosotis).
Die nur 3 Arten zählende Gattung stammt aus Osteuropa und Nordwestasien. Es handelt sich um ausdauernde, angedrückt behaarte Kräuter mit Rhizom (Wurzelstock). Die Grundblätter und die basalen Stängelblätter sind lang gestielt, die mittleren und oberen Stängelblätter kurz gestielt bis sitzend. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, behaart und besitzen eine ei- bis herzförmige Spreite.
Die blauen, violetten oder selten weißen Blüten stehen in endständigen Wickeln. Der Kelch besteht aus 5 am Grund miteinander verwachsenen, linealisch-lanzettlichen Kelchblättern. Die 5 sternförmig ausgebreiteten, eiförmigen bis rundlichen Kronblätter sind am Grund zu einer kurzen, glockenförmigen Röhre verwachsen. Die Blütenröhre ist durch 5 weiße, behaarte Schlundschuppen mehr oder weniger verschlossen. In der Mitte der Kronröhre entspringen 5 Staubblätter. Der oberständige Fruchtknoten ist aus 2 Fruchtblättern verwachsen und trägt einen Griffel mit kopfiger oder leicht 2-spaltiger Narbe. Staubblätter und Griffel ragen nicht aus der Kronröhre.
Nach der Bestäubung entwickeln sich aus dem 4-teiligen Fruchtknoten Klausenfrüchte. Die 4 Nüsschen der Früchte sind runzelig oder gerippt, länglich-eiförmi und weißlich, jedes mit einem verdickten Kragen an der Basis.
Blütenformel: |
* K(5) [C(5) A5] G(2) oberständig |
Bedeutung des Artnamens
- macrophylla: lat. macrophyllus = großblättrig
Interessantes am Rande
Das Kaukasusvergissmeinnicht kommt in Deutschland nicht natürlich vor. Manchmal kann man es aber verwildert in der Nähe von Siedlungen finden.
Etwa seit 1825 wird Brunnera macrophylla, die aus dem Kaukasus stammt, als Zierpflanze verwendet. Es gibt einige Kulturformen mit panaschierten, unterschiedlich gezeichneten Blättern sowie mit weiß-blauen oder weißen Blüten.
Die 3 Arten der Gattung heißen Brunnera macrophylla, Brunnera sibirica und Brunnera orientalis.