Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Löffelkräuter

Cochlearia danica, Dänisches Löffelkraut

Blüten- und Fruchtstand von Cochlearia danica

 

Cochlearia Linné: Das Echte Löffelkraut (Cochlearia officinalis) erscheint erstmalig im „Cruydeboeck" des niederländischen Botanikers Rembert Dodoens (1516–1565). Das „Lepelcruyt" würde auf Hochdeutsch „Löffelkraut" und auf Latein Cochlearia genannt.

Caspar Bauhin übernahm den wissenschaftlichen Namen in seinem Werk „Pinax theatri botanici" 1623, sowie später auch Linné in seiner „Species Plantarum" 1753, der damals noch den Meerrettich (Armoracia rusticana) unter den Löffelkräutern führte. Der wissenschaftliche und der deutsche Name beziehen sich auf die löffelförmigen Blätter des Echten Löffelkrauts (lat. Cochlear = Löffel).

Die 17 Arten zählende Gattung ist in Europa, Asien, Nordamerika und Nordwestafrika beheimatet. Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde, häufig an Meeresküsten anzutreffende, spärlich behaarte oder kahle Kräuter mit aufrechten bis liegenden, einfachen oder verzweigten Stängeln. Die grundständigen Blätter sind gestielt und manchmal rosettig angeordnet. Die wechselständigen Stängelblätter sind sitzend mit manchmal geöhrter Basis oder gestielt. Die Blattspreiten aller Blätter sind meist einfach, ganzrandig, gezähnt oder gewellt und oft etwas fleischig.

Die kleinen, weißen oder seltener gelben bzw. violetten Blüten sind vierzählig mit 6 Staubblättern und stehen in schirmförmigen Trauben. Die länglichen bis ovalen Kronblätter sind nicht in Nagel und Platte unterteilt oder besitzen einen sehr kurzen Nagel, die Kelchblätter sind abstehend. Nach Insekten- oder Selbstbestäubung bilden sich kugelige oder ovale Schötchen, die bei Reife eine schrumpelige Oberfläche und deutlich hervortretende Mittelnerven besitzen. Sie beinhalten wenige bis viele kleine, braune Samen.

Blütenformel:
·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig

Das Echte Löffelkraut (Cochlearia officinalis) ist reich an Vitamin C und wächst an Meeresküsten. In der Vergangenheit wendeten Seefahrer das Kraut wegen dieser Eigenschaften als Medikament gegen Skorbut an. Der Saft oder das zur Konservierung eingesalzene Kraut wurde häufig in Massen auf längeren Seereisen mitgeführt. Der englische Name „Scurvy-grass" (Skorbut-Gras) weist heute noch darauf hin.

Historische Veröffentlichungen

Rembert Dodoens (1516–1565) empfahl schon 1554 das Echte Löffelkraut gegen Skorbut: In Wasser gekocht sei es ein hervorragendes Mittel gegen die schlechten und faulen Geschwüre und üblen Geruch des Mundes, wenn oft damit gewaschen werde. Es sei auch ein ideales Medikament gegen die Krankheit, die Hippokrates Voluus haematite, Plinius Stomacace, Marcellus Oscedo und Holländer und Friesen Scuerbuyck nennen würden. Gegen dieses Übel habe es sich als sehr wirksam erwiesen, würde hoch geschätzt und häufig genutzt.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande