Doppelsamen |

Blütenstand des Schmalblättrigen Doppelsamens

Stängelblatt von Diplotaxis tenuifolia
Die bis zu 30 Arten
umfassenden Doppelsamen sind hauptsächlich in Eurasien und Nordafrika
beheimatet, in Nord- und Südamerika sowie in Australien wurden sie
eingeschleppt. Es handelt sich um ein- bis zweijährige oder
ausdauernde, aufsteigende bis aufrechte, an der Basis manchmal
verholzte, verzweigte Kräuter mit oder ohne beblätterten Stängeln. Die
einfachen, fiederteiligen oder fiederlappigen, meist gezähnten,
gestielten Blätter sind grundständig und manchmal rosettig angeordnet.
Sind Stängelblätter vorhanden, können sie kurz gestielt oder sitzend
sein und sind wechselständig angeordnet.
Die zwittrigen, vierzähligen, recht großen, meist gelben oder weißlichen bis violetten Blüten stehen in sich zur Fruchtzeit verlängernden Trauben. Die Kelchblätter sind aufrecht bis abstehend, die Kronblätter kurz genagelt und verkehrt eiförmig. Es sind 6 Staubblätter vorhanden; die 4 inneren sind länger als die manchmal sterilen äußeren. Der aus 2 Fruchtblättern verwachsene Fruchtknoten ist oberständig.
Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich manchmal leicht abgeflachte, lange, dünne, angedrückte, abstehende oder hängende, höckerige, vielsamige Schoten mit kurzem Schnabel. Die meist 20–45 häufig sehr kleinen Samen stehen gewöhnlich in 2 Reihen und sind im Umriss eiförmig und leicht abgeflacht.
Blütenformel: |
·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig |
Historische Veröffentlichungen
Leonhard
Fuchs (1501–1566)
unterschied einen „zahmen weißen Senf“ (Diplotaxis tenuifolia)
und einen „wilden weißen Senf“ (Rorippa
sylvestris). Weißer Senf würde
auf Griechisch Euzomos
genannt und auf Latein Eruca.
In Apotheken würde
er nicht verwendet, sondern eine andere Senfart. Der „Zam weiß Senff“
besitze tief zerteilte Blätter und fahlgelbe Blüten, würde in Gärten
angebaut und das ganze Jahr über blühen, die wilde Form sei ähnlich
aber kleiner und blühe im Juni sattgelb. Er käme an Ufern von
verschiedenen Gewässern vor.
Bedeutung des Artnamens
- tenuifolia: lat. tenuifolius = schmalblättrig
Interessantes am Rande
-
Diplotaxis tenuifolia, der Schmalblättrige Doppelsame, wird in Deutschland als Rucola gehandelt.
- Auch die Blätter von Diplotaxis muralis, dem Mauer-Doppelsamen, sind essbar und können wie Rucola verwendet werden.