Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Knäuel, Knäuelkräuter

Scleranthus perennis, Ausdauernder Knäuel, Habitus

Scleranthus perennis, Habitus


Scleranthus perennis, Ausdauernder Knäuel, Blüten

Blüten des Ausdauernden Knäuels

 

Scleranthus Linné: Der wissenschaftliche Name setzt sich aus den altgriechischen Vokabeln skleros (hart, trocken) und anthos (Blüte) zusammen. Die Gattung wurde von Linné benannt, der 1753 zwei Arten in seiner Species plantarum beschrieb. Johann Jacob Dillen (1684–1747), ein deutscher Botaniker, prägte den Namen Knawel, der von Knäuel abgeleitet ist und sich auf die geknäulten Blütenstände der Typusart Scleranthus annuus (Einjähriger Knäuel) bezieht.

Eine Anekdote über die Namensgebung, die Linné zugeschrieben wird, lautet folgendermaßen: Als Tragus Professor in Leipzig war, fragte er einen schwedischen Studenten wie die Pflanze hieße. Dieser antwortete: „Knävelen vet“ (weiß der Teufel), daraufhin nannte Tragus sie „Knävel“. Ein niederländischer Drucker vergaß die Punkte über dem „ä“, worauf das Wort zu „Knavel“ wurde. Da Tragus jedoch nie Professor in Leipzig war, darf die Geschichte angezweifelt werden.

Die 10 Arten umfassende Gattung ist Europa, Afrika, Asien und Australien heimisch, nach Nordamerika wurde sie eingeschleppt. Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde Kräuter mit aufrechten oder niederliegenden, verzweigten Stängeln und schlanken Pfahlwurzeln. Die gegenständigen Blätter sind einfach, 1-nervig, priemförmig bis linealisch, sitzend und am Grund kurz miteinander verbunden.

Die kleinen, zwittrigen, sitzenden oder kurz gestielten Blüten sind in mehr oder weniger dichten, end- und/oder seitenständigen Blütenständen organisiert. Die 5 Kelchblätter sind grünlich und besitzen einen weißen Hautrand, während die Kronblätter fehlen. Es werden 2–10 Staubblätter ausgebildet, von denen einige steril sein können. Der halbunterständige Fruchtknoten ist aus 2 Fruchtblättern verwachsen und trägt 2 Griffel mit kopfigen Narben.

Knäuelkräuter bilden einen krugförmigen Blütenbecher (Hypanthium) aus, eine becherartige Vertiefung in der der Fruchtknoten sitzt, während sich die Staub- und Kelchblätter am Rand des Bechers befinden und auf einer höheren Ebene stehen als der Fruchtknoten. Nach Selbst- oder Insektenbestäubung bilden sich einsamige Nussfrüchte, die vom verhärtenden Blütenbecher und dem trockenen Kelch eingeschlossen bleiben. Früchte gelblich, fast kugelig, birnen- oder hufförmig, glatt.

Blütenformel:
* K5 C0 A210 G(2) halbunterständig

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande