Knöterichgewächse |

Blütenstand des Schlangen-Knöterichs
Um die 40 Gattungen umfassen die Knöterichgewächse, die bis zu 1000 Arten beherbergen. Es sind hauptsächlich Kräuter oder Lianen (Windenknöterich) mit wechselständigen, ungeteilten Blättern. Typisch für die Polygonaceae ist die Ausbildung einer Tute (Blattscheide, Ochrea), eine aus Nebenblättern gebildete, häutige Scheide an den Knoten, die den Stängel umschließt.
Die zahlreichen Knoten sind verdickt. Die zwittrigen oder eingeschlechtlichen Blüten sind oft unscheinbar und in Knäueln angeordnet, sie werden vom Wind oder von Insekten bestäubt. Die 6 Blumenblätter besitzen entweder kelchartiges (bei windbestäubten Arten) oder kronblattartiges (bei von Insekten bestäubten Blüten) Aussehen. Staubblätter sind oft 6 oder 9 zu finden, der oberständige Fruchtknoten ist aus 3 Fruchtblättern verwachsen.
Blütenformel: |
* P3+3 bzw. P5 A6–9 G(3) oberständig |
Pro Fruchtknoten wird nur eine Frucht gebildet. Die Knöterichgewächse fühlen sich in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel wohl, einige Arten auch in Dauerfrostgebieten.
Typisch für die Vertreter der Familie ist die Einlagerung von Oxalsäure. Bei Genuss bindet sie im Körper Calcium-Ionen, die wichtig sind für den Knochenaufbau, die Blutgerinnung und die Muskeltätigkeit. Darüber hinaus ist das entstehende Calciumoxalat schwer löslich und kann zur Bildung von Nierensteinen führen. Die Aufnahme von ca. 5 g reiner Oxalsäure kann für einen Erwachsenen tödlich enden. Das Essen von Knöterichgewächsen (z. B. Sauerampfer) ist darum mit Vorsicht zu genießen.
Interessantes am Rande
Rheum rhabarbarum (Rhabarber) wird in vielen Gärten angebaut. Er wird häufig als Obst bezeichnet, ist aber streng genommen ein Gemüse. Obst nennt man im Allgemeinen die essbaren Früchte holziger Pflanzen. Der höchste Oxalsäuregehalt findet sich in den grünen Blättern und nicht in den Stangen. Einige Züchtungen enthalten sehr wenig Oxalsäure.
Ein weiteres bekanntes Knöterichgewächs ist der Buchweizen (Fagopyrum esculentum), der nicht zu den Getreiden zählt, aber ähnlich verarbeitet wird. Seinen Namen verdankt er den Früchten, die an Bucheckern erinnern.
Die Gattung Triplaris beinhaltet auch Bäume und Sträucher.