Primelgewächse |

Hottonia palustris, die Wasserfeder oder -primel ist im Emsland äußerst selten

Weiße Gartenprimel
Die Primelgewächse im engen Sinn zählen je nach Autor 10 bis 30 Gattungen, die auf der ganzen Welt beheimatet sind, jedoch in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre ihre größte Artenzahl besitzen. Es sind einjährige bis ausdauernde, selten sukkulente Kräuter und selten verholzende Pflanzen, die oft Knollen oder Rhizome ausbilden. Die meist einfachen und meist ganzrandigen Blätter sind gegen-, wechsel- oder quirlständig; manchmal nur als basale Rosette ausgebildet.
Die meist zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten stehen oft in Dolden, Rispen, Köpfchen oder Trauben, häufig mit Hochblättern. Sie sind meist 5-zählig, wobei sowohl die Kelch- als auch die Kronblätter untereinander verwachsen sind. Die meist 5, seltener 10 Staubblätter sind wiederum mit den Kronblättern verwachsen. Der Fruchtknoten ist meist oberständig, trägt einen Griffel und besteht aus 5 Fruchtblättern. Aus ihm entwickelt sich nach Insektenbestäubung meist eine mit 5 Klappen aufspringende, vielsamige Kapselfrucht.
| Blütenformel meist: |
| * K(5) [C(5) A5] G(5) oberständig |
Neuerdings wird die Familie weiter gefasst, da molekulare Daten u. a. zeigten, dass die Primulaceae s. str. den Myrsinaceae und Theophrastaceae sehr nahe stehen. Daher werden letztere heute nur noch als Unterfamilien innerhalb der Primulaceae s. l. angesehen.
Die Primelgewächse im weiten Sinn beinhalten etwa 60 Gattungen mit über 2500 Arten die weltweit vertreten sind. Es handelt sich um ein- bis mehrjährige Kräuter über Lianen bis hin zu Sträuchern und kleinen Bäumen. Die meist einfachen, ganzrandigen, gezähnten oder gesägten Blätter sind meist wechselständig oder in einer grundständigen Rosette angeordnet.
Die Blüten stehen einzeln oder sind in verschiedenen Blütenständen versammelt. Meistens sind die Blüten 4- bis 5-zählig, zwittrig und radiärsymmetrisch. Die Kelchblätter sind bei den meisten Gattungen verwachsen, die Kronblätter bei allen Gattungen. Die Staubblätter sind manchmal mit den Kronblättern oder untereinander verwachsen. Der Fruchtknoten ist meist oberständig und trägt einen Griffel. Er entwickelt sich zu einer Kapsel-, Beeren- oder Steinfrucht.
| Blütenformel meist: |
| * K(4–5) [C(4–5) A4–5] G(4–5) oberständig |
Die Primulaceae s.
l. werden in 4 Unterfamilien eingeteilt:
1.
Maesoideae mit der einzigen Gattung
Maesa,
2. Primuloideae
u. a. mit den Primeln, Wasserfedern, Alpenglöckchen und dem Mannsschild,
3.
Myrsinoideae u. a. mit Alpenveilchen,
Siebensternen, Gilbweiderichen und Gauchheil und
4.
Theophrastioideae mit hauptsächlich amerikanischen
Gehölzarten.
Interessantes am Rande
Die Theophrastioideae zeichnen sich dadurch aus, dass sie 2 Kreise von jeweils 5 Staubblättern besitzen. Der äußere Kreis ist dabei steril (Staminodien).
Das Alpenveilchen (Cyclamen), eine sehr populäre Zimmerpflanze, bildet, untypisch für zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen), nur ein Keimblatt aus.