Hahnenfußgewächse |

Die Gewöhnliche Küchenschelle (Anemone pulsatilla) kommt im Norddeutschen Tiefland fast nur noch im Wendland vor.

Nigella gallica stammt aus Südeuropa
Bei den entwicklungsgeschichtlich ältesten Mitgliedern kommt nur eine einfache Blütenhülle ohne Kelch vor, z.B. bei Dotterblumen oder dem Buschwindröschen. Die Bildung eines Kelchs lässt sich z. B. an der Trollblume (Alpenpflanze) nachvollziehen, bei der sich bis zu 10 gelbe Hochblätter an der Blütenbildung beteiligen und eine Art Kelch bilden. Bei dieser Pflanze sind auch einige Staubblätter blumenblattartig ausgebildet, sog. Nektarblätter.
Auch beim Hahnenfuß sind die gelben Blumenblätter aus Staubblättern entstanden, die ursprünglichen Blumenblätter sind zum Kelch umgebildet. Die Entstehung des Kelchs kann man also von zwei Seiten betrachten. Ob er aus Hoch- oder Kronblättern entstanden ist, lässt sich nicht eindeutig beantworten.
Die Hahnenfußgewächse sind meist ausdauernde, krautige Pflanzen. Die Blätter sind fast immer grund- und/oder wechselständig, oft geteilt oder zusammengesetzt. Die zwittrigen Blüten sind oft leuchtend gefärbt, bei wenigen Arten sind die Blüten zygomorph. Sie besitzen meist viele Kron-, Kelch- und Staubblätter und meistens einige Fruchtblätter. Diese sind zwar nicht miteinander verwachsen, aber die einzelnen Fruchtblätter jeweils mit ihrem eigenen Rand, so dass sich eine Nahtstelle bildet, die sich bei der Fruchtreife öffnet (Balgfrüchte), oder geschlossen bleibt (Nussfrüchte)
Ca. 50 Gattungen mit über 1700 Arten kommen hauptsächlich auf der nördlichen Erdhalbkugel bis in die Arktis vor, in den Tropen sind sie seltener zu finden.
Allgemeine Blütenformel: |
*–↓ K2–∞ C0–∞ A2–∞ G1–∞ oberständig |
Interessantes am Rande
Hahnenfußgewächse lieben es feucht, einige finden sich unter den Wasserpflanzen. Hahnenfußgewächse sind ebenso im Gebirge zu finden.
Fast alle Vertreter der Ranunculaceae sind schwach giftig oder giftig, sie enthalten Alkaloide, die auf das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem wirken.
Eine beliebte Zierpflanze aus dieser Familie ist die Akelei. Sie wird in verschiedenen Züchtungen gehandelt und besitzt fünf Blütensporne. Auch Gartenpflanzen wie Eisenhut und Rittersporn zählen zu den Hahnenfußgewächsen, ihre zygomorphen Blüten gelten als abgeleitetes (nicht ursprüngliches) Merkmal.
Bekannt ist auch die Clematis (Waldrebe), sie bildet eine Ausnahme innerhalb der Hahnenfußgewächse, denn sie ist oft verholzt, eine Kletterpflanze, und besitzt gegenständige Stängelblätter.