Das ist Hein

Darf ich vorstellen? Das ist Hein. Hein wohnt auch in Meppen, gar nicht weit weg von mir und heißt mit Nachnamen Buche. Wer jetzt glaubt er sei eine, der irrt. Er ist nämlich eine Hainbuche und somit ein Birkengewächs. Hein steht genau so gerne an der Ems wie ich, und manchmal schauen wir melancholisch den Schiffen hinterher.




Hein steht ganz alleine an der Ems

Ab und zu schielen wir neidisch auf den Campingplatz gegenüber auf das andere Emsufer, wo unsere niederländischen Nachbarn zelten bzw. wo ihre Woonwagens staan. Die haben es gut, die machen Urlaub in Meppen.

In solchen Situationen klopfe ich Hein freundschaftlich auf seinen grauen Stamm und erkläre ihm, dass er es viel besser hat – er hat das gleiche Vergnügen und muss weder essen, trinken, herumlaufen, noch sich um seine Vermehrung kümmern, das macht von ganz allein der Wind.

Hein ist übrigens sehr tiefgründig, genau wie ich, zumindest wenn sein Standort nicht zu feucht ist. Dann bildet er nämlich einen Wurzelstock mit zahlreichen Nebenwurzeln aus, die bis zu 2 m tief in den Boden reichen können..

Aber wir besitzen noch mehr Gemeinsamkeiten: Hein kann nämlich auch ganz schön hart sein! Sein Holz besitzt fast die gleiche Dichte wie Wasser, womit er sich sogar den Namen Eisenbaum eingehandelt hat. Wie alt er ist, kann man nicht genau sagen, selbst an den Jahresringen könnte man es schwerlich ablesen, da sie nur unscharf entwickelt sind.

Ein Kätzchen von Hein

Was uns aber unterscheidet: Hein hat Blätter. Sie sehen denen der Buche etwas ähnlich und sind wechselständig.

Im Winter wirft er sie ab und steht dann kahl in der Gegend rum. Aber wer denkt, er mache dann überhaupt nichts, der täuscht sich. Er bildet nämlich Winterknospen, die wiederum denen der Buche ähneln.

Die Früchte sehen aber völlig anders aus als Bucheckern, man nennt sie Flügelnüsse. Wenn sie reif sind, fliegen sie wie kleine Propeller durch die Luft. Sie bilden sich aus weiblichen Blüten, von denen meist 16 in einem hängenden Blütenstand versammelt sind.

Hein und ich sind sehr tierlieb, so besaßen wir beide einmal ganz viele Kätzchen. Hein hatte nur männliche, und zwar im April, während ich welche beiderlei Geschlechts hatte. Leider mussten wir sie abgeben. Schade, die waren so niedlich.

Hein ist natürlich nicht der einzige seiner Art, manche werden als Hecke gepflanzt und es gibt sogar einige Zierformen von ihm. So z.B. ‚Frans Fontaine‘. Falls ich Franz einmal kennen lernen sollte, werde ich natürlich von ihm berichten.




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1 Antwort zu Das ist Hein

  1. Bernd Lühr sagt:

    Solch einen Hein kenne ich auch – ich muss ihm regelmäßig die Haare schneiden, und man könnte ihn auch den Langen Hein nennen: Er ist 50 m lang und wächst als Hecke um unseren Garten!

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