Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben Hasetal

Eigentlich ist der Name zu trocken für ein Projekt, das das Gebiet rund um die Hase-Altarme bei Groß Dörgen zu einem Feuchtgebiet machen soll. Zu diesem Zweck wurden 1996 für knapp über 10 Mio € zwei tote Altarme wiederbelebt und der Hase angeschlossen, Deiche abgebaut und zum Schutz der umliegenden Dörfer vor Hochwasser woanders wieder errichtet. Land wurde gekauft, Tafeln aufgestellt und ein 6 Meter hoher Aussichtturm gebaut.




Aussicht auf den ehemaligen Aussichtsturm

Diesen sucht man zur Zeit allerdings vergeblich, lediglich vier eiserne Stützen und ein Betonfundament zeugen noch von seiner Existenz. Denn nicht nur in das umliegende Grasland ist Wasser eingezogen, sondern auch in das Holz des Turms. Man darf gespannt sein, ob und wann ein neuer errichtet wird.

Aber Holzschwamm drüber, für die Hase-Auen ist die Nässe wichtig. Der Fluss darf dort wieder unbehelligt über die Ufer treten und sich sogar, wenn auch in einem lokal begrenzten Umfeld, neue Flussläufe suchen. Das lässt sich die Tierwelt nicht zweimal sagen, so dass sich neben Biber, die bereits 1992 dort angesiedelt wurden, Nutria, Bisam, Schermaus und Otter hinzugesellt haben.

Doch nicht nur Säugetiere scheinen sich dort heimisch zu fühlen, auch die Artenzahl der Amphibien, Insekten und Vögel ist seit der Renaturierungsmaßnahme angestiegen, ebenso wie die der Pflanzen. Letztere haben allerdings bereits mitbekommen, das der Herbst Einzug gehalten hat. Lediglich Besenheide, Kratzdisteln und Rainfarn halten noch die Stellung.

Auch internationale Prominenz findet sich im Gartenlabyrinth ein. Hier kann man z.B. Madonna bei einem Nickerchen in einer Schubkarre beobachten.

Wer zu dieser Jahreszeit noch viele verschiedene Pflanzen blühen sehen will, muss einen kleinen Abstecher ins Gartenlabyrinth in Haselünne / Lahre machen. Dort gibt es nicht nur interessante Küchenkräuter zum Bestaunen, Zerreiben, Probieren und Beschnuppern, auch das Labyrinth selbst ist einen Besuch wert, in dessen Nischen allerlei Überraschungen warten.

Zu guter Letzt sei anzumerken, dass die Arbeiten am E+E Hasetal erst 2002 abgeschlossen wurden. D.h., die Natur hatte bis heute erst ca. 10 Jahre Zeit, sich zu erholen. Man darf also gespannt sein, wie sich die Landschaft in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird.




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