Salat, wie ihn jeder kennt, besteht ausschließlich aus rosettenförmigen Grundblättern eines Korbblütlers.
Wird er nicht geerntet, so treibt er im Sommer einen Stängel mit gelben Blütenkörben, man sagt, der Salat schießt. In dieser Phase kann er sich mit einer Pflanze kreuzen, die deswegen als Wildform des Gartensalats angesehen wird.
Die Wildform wird Kompass-Lattich oder Stachel-Lattich genannt und heißt wissenschaftlich Lactuca serriola. Lactuca geht zurück auf lat. Lac = Milch. Das bezieht sich auf den weißen Milchsaft, den die Pflanze führt. Serriola kommt evtl. von lat. serrula (kleine Säge), was auf die bestachelten Mittelnerven auf der Blattunterseite deuten würde.
Aber wo sind denn bei einem Salatblatt Milchsaft oder Stacheln? – Futsch, alles weggezüchtet. Zum Glück, denn die Wildform ist pfui. Allerdings ist sie interessant, denn sie dreht die Blattspreiten bei sonnigem Wetter genau in Ost-West-Richtung, was vor starker Sonneneinstrahlung schützt und die Pflanze zu einem lebendigen Kompass macht.
Merkwürdig ist auch, dass der Kompass-Lattich in zwei Formen vorkommt, die man, wenn man sie nicht kennt, für verschiedene Arten halten könnte. Eine Form besitzt leierförmig gelappte, die andere ungeteilte, einfache Blätter.
Formenreich ist auch der Gartensalat, so gibt es neben den einfachen Salatköpfen auch Pflücksalate wie Lollo rosso, Lollo bianco und Eichblattsalate. Beim Eisbergsalat sind die Rosettenblätter sehr stark zusammengeneigt und bilden einen geschlossenen Kopf.
Im Bewusstsein, keinen Salat geschrieben, und vermittelt zu haben, was in Salatköpfen so vor sich geht, wünsche ich allen treuen Lesern einen schönen Restsonntag und einen Salat mit Dressing nach Wahl.