Die prominenten Sukkulenten

Sukkulenten – wer kennt sie nicht. Sieht man dicht aneinander gedrängte, spiralig angeordnete, dicke Blätter, die direkt aus der Erde zu wachsen scheinen, schreien viele übereifrige Pflanzenfreunde sogleich: „Sukkulente“ und meinen damit die Zugehörigkeit zu einer bestimmten taxonomischen Einheit.




Nur leider gibt es keine Ordnung Succulentales, keine Familie Succulentaceae und keine Gattung Succulentus. Der Begriff „Sukkulente“ sagt kein Fünkchen über die Familien- oder Gattungszugehörigkeit aus.

Das lateinische succulentus bedeutet nichts anderes als „sehr saftig“ und beschreibt Pflanzenteile, die wie Spongebob Wasser speichern. Das kann in Stämmen, Blättern oder Wurzeln geschehen und kommt in den unterschiedlichsten und besten Familien vor.

Aloen oder Fetthennen z.B. speichern Wasser in ihren Blättern, sie zeigen Blattsukkulenz. Die Stämme der Cactaceen Stammsukkulenz. Das bedeutet, dass man den angeblichen Unterschied zwischen Kakteen und Sukkulenten getrost vergessen darf.

Ein Sammler von Sukkulenten besitzt demnach eine kunterbunte Mischung aus Pflanzen verschiedener Familien- und Gattungszugehörigkeiten, die in unterschiedlichen Organen Wasser einlagern. Wer ausschließlich Cactaceen sammelt, geht systematischer und damit wissenschaftlicher vor.

Vorsicht Wortspiel: In dem Maß, wie eine Wasserpflanzensammlung schnell über die Ufer treten kann, kann so eine Sukkulentensammlung sehr stark anschwellen. Aber egal, schließlich kann jede Pflanzensammlung ausarten.




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