Jeder weiß, was so ein Mai-
Käfer für ein Vogel sei.
Zu Zeiten Wilhelm Buschs (1832-1908) wusste wirklich noch jeder, um welchen Vogel es sich bei dem Maikäfer handelte, heutzutage muss man ihn, zumindest im Emsland, wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen suchen. Fotografiert habe ich ihn allerdings nicht im Heu, sondern im frischen Gras, wo er aber eigentlich auch nichts zu suchen hat.
So pessimistisch wie Reinhard Mey die Lage einst besang, so schlimm ist sie nicht:
Selbst ein guter Käferjäger
Brächte keinen Schornsteinfeger,
Keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her:
Es gibt keine Maikäfer mehr, es gibt keine Maikäfer mehr!
Es gibt sie noch, und in manchen Landstrichen sind sie sogar schon wieder zur Plage geworden. Doch was hat es mit den kryptischen Schornsteinfegern, Müllern und Kaisern auf sich? Dabei handelt es sich nicht um verschiedene Arten, sondern um unterschiedliche Ausprägungen des Feld-Maikäfers. Der Schornsteinfeger ist klein und dunkel, der Müller weiß bemehlt und der Kaiser groß mit rötlichem Kopfteil.
Trotzdem gibt es unterschiedliche Arten in Deutschland: den Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani), den Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) und Melolontha pectoralis, der so selten ist, dass er nicht einmal einen deutschen Namen besitzt.
Als Maikäfer noch sehr häufig waren, etwa bis zur Mitte des 20. Jh., wurden sie sogar gebraten oder püriert zu Suppe verarbeitet, ganz Tapfere haben sie selbst roh verzehrt. In Konditoreien gab es kandierte Maikäfer zu kaufen – ein Relikt aus dieser Zeit sind wohl die Schokoladen-Maikäfer, die zu Ostern angeboten werden.

Gebratene Maikäfer – wo gibt´s denn sowas? 🙂
Interessant, dass es verschiedene Arten gibt. Das hab ich bisher nicht gewusst.
Ich hab in diesem Jahr noch keinen gesichtet – bei DEM Mai wohl kein Wunder.
LG Heidi