Heute habe ich ein Pflänzchen entdeckt, das sich, vielleicht wohlwissend um die eigene Giftigkeit, unter einem Gebüsch versteckt hatte.
Es duftete sehr appetitlich nach Mohrrübe, nicht wie in der Literatur beschrieben knoblauchartig, und besaß auch eine kräftige Pfahlwurzel wie diese. Zuerst dachte ich, es sei ein Kümmerexemplar der Wilden Möhre (Daucus carota), aber dem war nicht so.
Es war eine Pflanze, die zwar ziemlich häufig mit der Wilden Möhre verwechselt wird, häufiger jedoch, wenn sie jung ist, mit der Petersilie.
Aber egal mit was sie verwechselt wird, sie ist so giftig wie der sagenhafte Schierling und kann nach dem Genuss in wenigen Stunden zum Tod durch Atemlähmung führen.
Die Hundspetersilie (Aethusa cynapium) ist der Grund, warum in Gärten keine Glatte Petersilie angebaut wird.
Aethusa cynapium sieht dieser zum Verwechseln ähnlich. Erst die Blüten verraten den Kuckuck unter der Petersilie: die der Letzteren sind gelb, die der Hundspetersilie weiß.
Entdeckt man ein blühendes Exemplar, ist die Gefahr der Verwechslung mit anderen Doldenblütlern eigentlich nicht sehr groß, dafür muss man sich die Pflanze aber ganz ganz ganz genau ansehen.
So ein Doldenblütler besitzt so gut wie immer eine Doppeldolde, wie ich sie hier links skizziert habe.
Die Hundspetersilie trägt keine Hülle, dafür aber 2 – 3 Hüllchenblätter, die nach unten gerichtet und nur auf der äußeren Seite ausgebildet sind. Die Wilde Möhre bildet hingegen eine sehr große Hülle mit meist gefiederten Blättern aus. Die Petersilie blüht wie gesagt gelb.
Zur sicheren Bestimmung müssen aber immer auch die Früchte herangezogen werden, denn diese sind bei jeder Art sehr charakteristisch. Wer sich nicht zu 100% sicher ist, sollte die Finger von wilden Doldenblütlern wie Wiesen-Kerbel, Wiesen-Kümmel und Wilden Möhren lassen, man könnte es sonst mit dem Leben bezahlen.
Hoffentlich habe ich euch den Appetit auf Petersilie oder Möhren nicht völlig verhagelt, aber gerade bei den Doldenblütlern stehen Nutzpflanzen und hochgiftige Gewächse oft sehr dicht beieinander. Und das ist nicht nur phylogenetisch gemeint.