Ich: Schreibe mir ein Gedicht!
GPT: In des Lebens Strudel tauch ich ein,
Die Worte fließen, tief und fein.
Ein Gedicht soll entstehen hier,
Gefüllt mit Gefühl, zart und schier.
Die erste Zeile finde ich sehr schön, in der zweiten hätte ich mir „tief und rein“ gewünscht. Wenn man das „ent“ in der dritten Zeile streicht, passt das Versmaß wieder. „Voll mit Gefühl, so geht es mir“ wäre besser gewesen, das würde auch wieder ins Versmaß passen, aber sehen wir weiter:
Die Sonne sinkt am Horizont,
Und taucht die Welt in goldenen Mond.
Ein Hauch von Magie liegt in der Luft,
Wo Träume tanzen, voller Kraft und Duft.
„Horizont“ und „Mond“ reimen sich zwar nicht richtig, aber ich finde es sehr poetisch (obwohl die Sonne ja eigentlich nichts in goldenen Mond tauchen kann, aber man kann sich ja denken, was gemeint ist). In den letzten beiden Zeilen stimmt das Versmaß mal wieder nicht, also das „Wo“ ist zuviel und das „Kraft und“ genauso.
Die Blumen blühen in voller Pracht,
Ein bunter Teppich, der Freude macht.
Der Wind spielt leise sein Lied dazu,
Die Natur erwacht, so wunderbar und nu.
Das kann man fast durchgehen lassen, es ist zwar etwas holprig, aber GPT ist schließlich kein Mensch. Doch das „nu“ stört mich. Alternativ: Natur erwach‘, so wunderbar bist du.
Ein Herz, das schlägt im Takt der Zeit,
Voll Liebe, Hoffnung und auch Leid.
Es fühlt die Freude und den Schmerz,
Gedanken fließen wie ein wilder Kerl.
Ich finde die Strophe sehr langweilig. Und was will der „wilde Kerl“ da zum Schluss? Das reimt sich noch nicht einmal! Alternativ: „Gedanken fließen in mein Herz“, das heißt zwar nicht viel, aber es reimt sich wenigstens und passt zur Strophe.
Die Worte tanzen, sie bilden ein Bild,
Voll Poesie und Sehnsucht, mild.
Sie weben Geschichten, groß und klein,
Ein Gedicht, wie es soll sein.
Die Zeilen fließen, wie ein Fluss,
Der sanft und leise zieht dahin, wie Muss.
Sie nehmen mit auf eine Reise weit,
In eine Welt der Fantasie und auch der Zeit.
So sei mein Gedicht ein kleiner Gruß,
Voll Zärtlichkeit und auch Genuss.
Ein Hauch von Magie, der dich umfängt,
Wenn du es liest und tief eintauchst, versenkt.
Die letzten Strophen habe ich nicht mehr kommentiert. Ich finde, man kann den Chatbot ganz gut dazu gebrauchen, seiner Liebsten ein Gedicht zu schreiben, allerdings sollte man es stark an seine eigenen Standards anpassen, denn GPT dichtet stets nach dem Motto:“Reim dich oder ich fress dich“ und selbst das funktioniert nicht immer.
Wie ihr sicher bemerkt habt, so ganz hat mich das Gedicht nicht überzeugt. Wer die „Werner“-Comics noch kennt, erinnert sich bestimmt an den (gewaltverherrlichenden) Spruch: Der Dichter, der Dichter, der kriegt was auf die Lichter. Um es dem Computer mit eigenen Worten zu sagen: Der Kasten, der Kasten, der kriegt was auf die Tasten!