Hopfen |

Die Blätter des Hopfens sind 3- bis höchstens 9lappig

Die "Dolden" des Hopfens sehen zapfenähnlich aus
Die Herkunft des deutschen Wortes „Hopfen" und das verwandte englische „hop" liegt im Dunkeln. Manche Quellen vermuten eine Ableitung aus „hupp" (mundartlich norwegisch für „Quaste", was sich auf die weiblichen Fruchtstände beziehen würde).
Die nur drei Arten beinhaltende Gattung kommt ausschließlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vor. Es handelt sich dabei um zweihäusige, krautige, rechtswindende Pflanzen. Die gerippten oder geflügelten Stängel und die Blattstiele sind mit zweispitzigen Klimmhaaren versehen. Die Blätter sind gegenständig, besitzen Nebenblätter und sind 3- bis höchstens 9-lappig. Die oberen Blätter sind manchmal ungeteilt.
Männliche Blüten stehen in Rispen, sie besitzen fünf Staubblätter und fünf Perigonblätter (gleichartige Blumenblätter, die nicht in Kelch und Krone unterteilt werden können). Die weiblichen Blüten liegen unter schuppenförmigen Deckblättern und erscheinen so in zapfenähnlichen Blütenständen. Die Deckblätter entstanden entwicklungsgeschichtlich aus zwei miteinander verwachsenen Nebenblättern von Hochblättern, die nicht mehr ausgebildet werden. Der nach der Fruchtreife abfallende Griffel ist gespalten und endet in zwei Narben. Das häutige, einblättrige, stark reduzierte Perigon verbleibt an der Frucht. Pflanze anemogam (windblütig).
Blütenformel: |
♂
* P5 A5 G0 ♀ * P(5) A0 G(2) oberständig |
Neben dem Echten Hopfen (Humulus lupulus) existiert noch der Japanische Hopfen oder Japanhopfen (Humulus scandens). Da er einjährig ist und nur bis zu 4 m hoch wird, eignet er sich zur Begrünung von Fassaden oder Zäunen. Der ausdauernde Yunnan-Hopfen (Humulus yunnanensis) ist endemisch in den Wäldern der chinesischen Provinz Yunnan und steigt dort zwischen 1200 und 2800 Höhenmeter.
Historische Veröffentlichungen
Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) erwähnte in seiner Naturalis Historia eine Pflanze namens Lupus salictarius was soviel wie „Wolf der Weide" bedeutet. Es sei eine Pflanze, die „weniger zu Nahrungszwecken, als zur Nascherei" verwendet werde. Damit könnte evtl. Hopfen gemeint sein. Dieser wächst tatsächlich oft an Ufern und „fällt" dort wohl auch Weidenbäume an.
Leonhart Fuchs (1501–1566) schreibt u. a., „Hopffen" würde von den Griechen Bryon genannt (...) zur Zeit auch Humulus. Er unterschied zwei Geschlechter, den zahmen und den wilden Hopfen. Ersterer würde angebaut, Letzterer käme von selbst.
Bedeutung des Artnamens
- lupulus: Diminutiv zu lat. Lupus = Wolf. Wörtlich: „Wölfchen". (Anspielung auf den Lupus salictarius des Plinius)
Interessantes am Rande
Dass sich Japanischer Hopfen mit Hanf (Cannabis) kreuzen lässt, gehört wohl in das Reich der modernen Märchen, obwohl eine enge Verwandtschaft zwischen den Gattungen besteht. Früher wurde Hopfen und Hanf sogar in die gleiche Gattung gestellt.
Hopfen ist eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen. Durchschnittlich wächst er um die 10 cm pro Tag, unter besten Bedingungen schafft er sogar bis zu 35 cm.
Der Wurzelstock des Hopfens kann bis zu 50 Jahre alt werden.
Die Samen (Nüsse) des Hopfens sind essbar, ebenso können die jungen Triebe bis ca. 30 cm Höhe wie Spargel verzehrt werden (geschält und in Salzwasser gegart).