Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Braunwurzgewächse

Scrophularia nodosa, Knotige Braunwurz, Blüte

Blüte von Scrophularia nodosa


 Chaenostoma cordata, Schneeflockenblume

Chaenostoma cordatum, die Schneeflockenblume,
stammt aus Südamerika


Scrophulariaceae Juss.: Scrophularia, die Braunwurz ist die Charaktergattung einer Familie, die aufgrund neuerer Erkenntnisse viele ihrer ehemaligen Mitglieder einbüßen musste und heute nur noch drei heimische Gattungen beherbergt: Scrophularia, Verbascum und Limosella. Letztere wird von manchen Autoren zu den Plantaginaceae gezählt. Früher wurde die Familie viel breiter gefasst (ca. 280 Gattungen mit etwa 3000 Arten) und war unter dem Namen Rachenblütler bekannt.

Die Scrophulariaceae s. str., also die Braunwurzgewächse, wie sie heute aufgefasst werden, beinhalten nur noch etwa 65 Gattungen mit insgesamt ca. 1700 Arten. Leider ist es dadurch nicht viel einfacher geworden, die morphologischen Merkmale zu beschreiben, da die Familie nach wie vor sehr vielgestaltig ist.

Die Vertreter der Braunwurzgewächse sind weltweit verbreitet mit größtem Artenreichtum in Südafrika. Es handelt sich meist um zweijährige bis ausdauernde Kräuter oder um Halbsträucher die gegenständig, wechselständig oder spiralig beblättert sind. Ihre zwittrigen, meist zygomorphen, oft 2-lippigen, 4- bis 5-zähligen Blüten sind in Thyrsen oder Trauben versammelt.

Die Kelchblätter sind wenigstens an der Basis miteinander verwachsen und können gleich oder unterschiedlich gestaltet sein. Die Kronblätter sind zumindest am Grund zu einer Röhre verwachsen. Der Kronröhre entspringen die 2 bzw. 5 Staubblätter. Eines dieser 5 kann zu einer fädlichen oder schuppenförmigen Staminodie (steriles Staubblatt) umgebildet sein oder auch völlig fehlen. Die Stiele der Staubblätter sind manchmal wollig behaart. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus 2 miteinander verwachsenen Fruchtblättern und trägt einen Griffel mit meist kopfiger, selten zungenförmiger Narbe. Nach der Insektenbestäubung bildet sich meist eine vielsamige Kapsel; seltener eine Beere oder Steinfrucht.

Blütenformel:
↓ K(4–5) [C(4–5) A2 bzw. A4–5] G(2) oberständig

Viele ehemalige Rachenblütler, wie z. B. Ehrenpreise, Fingerhüte, Löwenmäuler, Leinkräuter, Wachtelweizen, Klappertöpfe oder Augentrost wurden in die Wegerich- oder in die Sommerwurzgewächse verschoben.

Interessantes am Rande