Angeblich soll die Sumpf-Kratzdistel im Emsland ziemlich häufig sein, nur habe ich sie bis gestern entweder konsequent übersehen oder sie ist doch recht selten. Drei dieser Pflanzen entdeckte ich am Sonntag im Tausendschrittmoor in der Nähe von Haren (Ems). Zwar handelte es sich um relativ schwachwüchsige und untypische Exemplare, aber man muss schließlich mit dem zufrieden sein, was man findet.
Begleitung hatte ich ausnahmsweise in meinem Sohn Tom aus der Großstadt, der mir und seinen Großeltern einen Besuch abstattete. Obgleich er sich eigentlich nicht sonderlich für Pflanzen interessiert, fand er das Moorgebiet doch faszinierend und wunderte sich, dass so ein Fleckchen reiner Natur entlang einer stark befahrenen Straße vorkommt.
Nach etwa 3 Stunden Fußmarsch und auf dem Weg zurück nach Haren bekamen wir so langsam Durst, den wir versuchten mit Traubenkirschen, Brombeeren und Schlehenfrüchten zu bekämpfen. Danach machten wir in einem Graben einen weiteren Fund, der allerdings weniger mit Botanik zu tun hat: Eine geheimnisvolle grüne Flasche, in der ein Zettel zu stecken schien.
Tom kletterte die steile Böschung hinunter und angelte die Flasche mit einem langen Stock – und es war tatsächlich eine Flaschenpost. Nur an den Inhalt war nicht so leicht heranzukommen. Mit einem Stöckchen versuchten wir den Zettel durch den engen Flaschenhals zu prökeln, mit dem Ergebnis, dass die Botschaft in mehrere Teile zerriss. Also wendeten wir die radikale Methode an und zerstörten die Flasche kurzerhand.
Die Botschaft, die wir mit Hilfe von Tesafilm restaurierten, war stark ausgerandet und zeigte Algenbewuchs. Hier ein Foto:
Weit ist die Flasche nicht gekommen, Schloss Dankern ist von der Fundstelle vielleicht 1 km entfernt, aber immerhin wurde sie entdeckt. Wie lange sie schon in dem Graben gelegen hatte, liegt im Dunkeln, es stand leider kein Datum drauf. Dennoch werden wir es vermutlich herausfinden, Tom will mit der Klasse 6b aus dem hohen Norden Kontakt aufnehmen.
