Giersch, Geißfuß |

Die Blätter des Giersch ähneln in ihrem Umriss einem Ziegenfuß
Am effektivsten lässt sich der Geißfuß eindämmen, indem man die Pflanzen möglichst komplett mit Wurzelwerk ausreißt. Noch erfolgversprechender aber arbeitsintensiv ist das anschließende Durchsieben des Bodens, da jedes kleine im Erdreich verbliebene Wurzelstück wieder austreiben kann. Eine weitere Möglichkeit Herr über den Giersch zu werden, besteht darin, eine lichtundurchlässige Plane, z.B. eine Gartenteichfolie, über den betroffenen Teil des Gartens auszubreiten. Um den Giersch auszuhungern benötigt es jedoch mindestens zwei Jahre.
Wer ihn dennoch nicht los wird, der kann aus der Not eine Tugend machen und ihn einfach verspeisen. Die jungen Triebe eignen sich mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer angerichtet als Salat oder lassen sich wie Blattspinat zubereiten. Sein Geruch und Geschmack erinnert etwas an Möhre oder Petersilie.

Früchte des Giersch mit stark spreizenden Griffeln
Zudem ist der Giersch eine alte Heilpflanze. Er soll gegen Rheuma, Gicht, Ischias und viele weitere Zipperlein wirken, weswegen wird er in manchen Gegenden „Zipperleinskraut“ genannt wird. Heute spielt er in der modernen Medizin keine Rolle mehr, aber wer an seine Heilwirkung glaubt, der kann ihn innerlich und äußerlich anwenden. Für eine große Tasse Giersch-Tee nimmt man 2 Tl frische Blätter oder 1Tl getrocknete. Davon trinkt man 2 bis 3 Tassen täglich. Bei Gicht, Ischias, Mückenstichen oder Rheuma sollen zerquetschte Blätter, auf die schmerzenden Stellen gelegt, Linderung verschaffen.
Getrocknete Blätter eignen sich nicht nur als Tee, sondern lassen sich wie Petersilie zum Würzen verwenden. Verwechslungen mit giftigen Vertretern der Doldenblütler lassen sich vermeiden, wenn man die Blattstiele im Querschnitt betrachtet. Diese sind beim Giersch dreieckig.
Historische Veröffentlichungen
Hildegard von Bingen (1098–1179) schrieb über „Das Kraut, das Gicht genannt wird": Es sei sehr warm und trage eine gewisse Viriditas (Anm.: Grünkraft, Lebenskraft) in sich, und empfahl es gegen Magenschmerzen. Dazu sollen das Kraut und die Samen grob zerstoßen, in Wein mit etwas Honig gekocht, gefiltert und warm getrunken werden. Zur Vorbeugung riet die Benediktinerin den Tee häufig kalt zu trinken.
Gegen Gicht empfahl sie das Kraut und die Samen zu zerstoßen, Bärenfett und ein Drittel so viel Olivenöl beizufügen, es in Wasser zu kochen und so eine Salbe zuzubereiten, die auf die schmerzenden Stellen aufgetragen wird.