Pastinaken |

Pastinaken-Wurzeln

Frische Pastinaken sind meist nur im Winter erhältlich
Linné beschrieb 1753 zwei verschiedene Arten: Pastinaca sativa und P. opopanax. Letztere Art ist heute als Opopanax chironium geläufig. Die Etymologie des botanischen Namens ist nicht gesichert. Evtl. besitzt sie ihre Wurzeln in lat. pastinum – eine kurze Hacke, die von Winzern benutzt wurde oder in lat. pastus = Futter oder Nahrung. „Pastinake" ist eine Eindeutschung des wissenschaftlichen Namens.
Die um die 15 Arten zählende Gattung der Pastinaken kommt in der gemäßigten Zone Eurasiens vor und wurde mit Pastinaca sativa nach Nordamerika eingeschleppt. Es handelt sich um zweijährige bis ausdauernde, verzweigte Kräuter mit Pfahlwurzel und aufrechten, hohlen Stängeln. Die Blätter sind gestielt und umfassen den Stängel scheidig. Die Spreite ist einfach gefiedert oder fiederschnittig, selten ungeteilt oder doppelt gefiedert; die Fiederblättchen sind gesägt, gelappt oder fiederspaltig.
Die Blütenstände (Doppeldolden) befinden sich end- und seitenständig. Tragblätter der Dolde, die sog. Hülle, fehlt meist. Die 5- bis 20-strahlige Dolde trägt wenigblütige Döldchen, die gelbe oder rote Blüten tragen, deren randständige Blütenblätter nicht oder kaum vergrößert sind. Die Tragblätter des Döldchens, das Hüllchen, fehlt meist. Die Kelchzähne sind entweder deutlich in Fünfzahl zu erkennen oder zu einem Saum verkümmert oder fehlend. Die Kronblätter sind an der Spitze gestutzt und weit nach innen eingerollt.
Nach Insektenbestäubung bilden sich längliche bis umgekehrt eiförmige, stark abgeflachte Früchte mit 10 Rippen. Sie sind aus 2 5-rippigen Teilfrüchten zusammengesetzt, deren seitliche Rippen schmal geflügelt sind. Die 3 rückenständigen Rippen sind schmal und schwach kantig. Zwischen den Rippen befinden sich 4 dunklere Ölgänge.
Blütenformel meist: |
* K5 C5 A5 G(2) unterständig |
Historische Veröffentlichungen
Plinius (ca. 23–79 n. Chr.) beschrieb einen wilden Pastinak, den die Griechen Staphylinos nennen würden, und einen echten, den man im Frühling aus Samen oder Wurzeln ziehen könne. Nach ein oder besser zwei Jahren könne er geerntet werden. Selbst durch Braten würde er seinen beißenden Geschmack nicht verlieren. Eine weitere Pastinak-Art sei die gallische, die von den Griechen Daucos genannt werde.
Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) schrieb über das Elaphoboskon, der Stängel ähnele dem des Fenchels und sei verzweigt. An den Zweigen ständen Dolden wie beim Dill. Auch die Früchte glichen dem Dill und die Blüten seien blass gelb. Es habe fingerdicke, weiße, süße und genießbare Wurzeln. Sie würden von Hirschen gefressen, um gegen Schlangenbisse immun zu werden.
Bedeutung des Artnamens
- sativum: lat. sativus = gesät (kennzeichnet Kulturpflanzen)
Interessantes am Rande
Der Gewöhnliche Stechrochen trägt den zoologischen Namen Dasyatis pastinaca, da sein Stachel an die Pfahlwurzel von Pastinaken erinnern soll.
Pastinak-Arten enthalten, ähnlich wie die Vertreter der Gattung Heracleum Furanocumarine, die bei Berührung und unter Sonneneinstrahlung Bläschen auf der Haut verursachen können.