Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Hasenglöckchen

Bastard-Hasenglöckchen (Hyacinthoides x massartiana), rosafarben

Blütenstand einer rosafarbenen Zuchtform des
Bastard-Hasenglöckchens


Bastard-Hasenglöckchen (Hyacinthoides x massartiana), Blüten

Die Blüten der Hasenglöckchen sind meist glockenförmig 

 

Hyacinthoides Fabr.: Die von Linné 1753 zu Hyacinthus gezählten Arten H. non-scriptus und H. cernuus, die heute nicht mehr unterschieden werden, wurden bereits von Lorenz Heister (1683–1758), einem Gegner Linnés, in seinem Werk Index plantarum rariorum atque officinalium III (1738) Hyacinthoides genannt. Das Suffix -oides bezeichnet die Ähnlichkeit zu den Hyazinthen. Philipp Conrad Fabricius übernahm den Gattungsnamen in seinem Werk Enumeratio Methodica Plantarum (1759). Der deutsche Name bezieht sich auf die glockenförmigen Blüten und auf den Standort Wiese, wo auch Hasen vorkommen können.

Die ursprünglich in Westeuropa und Nordwestafrika beheimateten, als Zierpflanze weltweit kultivierten, nur vier Arten zählenden Hasenglöckchen sind krautige, ausdauernde Zwiebelpflanzen mit einjährigen, eiförmigen Zwiebeln. Es werden wenige grundständige, parallelnervige, ungestielte, ganzrandige, lange, schmale Blätter gebildet.

Der blattlose Blütenstängel trägt eine lockere Traube mit vielen Blüten. Die Achse des Blütenstands wird Blütenschaft genannt. Die Blütenstiele sind von 2 linealisch-lanzettlichen Hochblättern (Tragblatt und Vorblatt) umgeben. Die 6 gleich gestalteten Blumenblätter sind blau, bei Zuchtformen können sie ebenso rosafarben oder weiß sein. Am Grund sind sie frei oder kurz miteinander verwachsen und bilden sternförmige oder glockige, nickende oder aufrechte Blüten.

Zwischen der Basis und der oberen Mitte der Kronblätter entspringen 6 nach innen gerichtete Staubblätter mit dünnen Staubfäden, wobei die 3 inneren etwas kürzer als die äußeren sein können. Der aus 3 Fruchtblättern verwachsene oberständige Fruchtknoten trägt einen einfachen Griffel mit kopfiger Narbe.

Nach der Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Nachtfalter oder Fliegen entwickelt sich eine trockene Kapselfrucht, die sich mit 3 Klappen öffnet und 3–30 kugelige oder breit eiförmige, schwarze Samen entlässt. Vegetativ vermehren sich Hasenglöckchen durch Bildung von Tochterzwiebeln.

Blütenformel:
* [P(3+3) A3+3] G(3) oberständig oder
* [P3+3 A3+3] G(3) oberständig

Die Hyacinthoides lassen sich von Gattungen wie Hyacinthus oder Scilla durch das Vorhandensein von zwei Hochblättern (Tragblatt und Vorblatt) am Grund des Blütenstiels unterscheiden, bei ähnlichen Gattungen fehlen sie oder es ist nur eines vorhanden.

Bedeutung des Artnamens

Interessantes am Rande