Hasenglöckchen |

Blütenstand
einer
rosafarbenen Zuchtform des
Bastard-Hasenglöckchens

Die Blüten der Hasenglöckchen sind meist glockenförmig
Die ursprünglich in Westeuropa und Nordwestafrika beheimateten, als Zierpflanze weltweit kultivierten, nur vier Arten zählenden Hasenglöckchen sind krautige, ausdauernde Zwiebelpflanzen mit einjährigen, eiförmigen Zwiebeln. Es werden wenige grundständige, parallelnervige, ungestielte, ganzrandige, lange, schmale Blätter gebildet.
Der blattlose Blütenstängel trägt eine lockere Traube mit vielen Blüten. Die Achse des Blütenstands wird Blütenschaft genannt. Die Blütenstiele sind von 2 linealisch-lanzettlichen Hochblättern (Tragblatt und Vorblatt) umgeben. Die 6 gleich gestalteten Blumenblätter sind blau, bei Zuchtformen können sie ebenso rosafarben oder weiß sein. Am Grund sind sie frei oder kurz miteinander verwachsen und bilden sternförmige oder glockige, nickende oder aufrechte Blüten.
Zwischen der Basis und der oberen Mitte der Kronblätter entspringen 6 nach innen gerichtete Staubblätter mit dünnen Staubfäden, wobei die 3 inneren etwas kürzer als die äußeren sein können. Der aus 3 Fruchtblättern verwachsene oberständige Fruchtknoten trägt einen einfachen Griffel mit kopfiger Narbe.
Nach der Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Nachtfalter oder Fliegen entwickelt sich eine trockene Kapselfrucht, die sich mit 3 Klappen öffnet und 3–30 kugelige oder breit eiförmige, schwarze Samen entlässt. Vegetativ vermehren sich Hasenglöckchen durch Bildung von Tochterzwiebeln.
Blütenformel: |
* [P(3+3) A3+3] G(3) oberständig
oder * [P3+3 A3+3] G(3) oberständig |
Die Hyacinthoides lassen sich von Gattungen wie Hyacinthus oder Scilla durch das Vorhandensein von zwei Hochblättern (Tragblatt und Vorblatt) am Grund des Blütenstiels unterscheiden, bei ähnlichen Gattungen fehlen sie oder es ist nur eines vorhanden.
Bedeutung des Artnamens
- massartiana: nach dem belgischen Botaniker Jean Massart (1865–1925) benannt
Interessantes am Rande
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Hyacinthoides × massartiana, das Bastard-Hasenglöckchen, von dem verschiedene Sorten existieren, ist das am häufigsten verwildernde Hasenglöckchen. Von Gärtnereien wird es fälschlicherweise unter der Bezeichnung Hyacinthoides hispanica oder H. non-scripta vertrieben.
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Vor ihrer Klassifizierung als Hyacinthoides wurden die Pflanzen von verschiedenen Autoren in unterschiedlichen Gattungen wie Scilla, Usteria, Limonanthe, Endymion und weiteren untergebracht.