Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Puschkinien, Kegelblumen

Puschkinia scilloides, Puschkinie Blüte

Blüte der Puschkinie (Puschkinia scilloides)


Puschkinia scilloides, Puschkinie Blütenstand

Blütenstand der Puschkinie (Puschkinia scilloides)


 

Puschkinia Adams: Erstmalig beschrieben wurde die Gattung 1805 von Michael Friedrich Adams (1780–1838) in der Schriftenreihe Nova Acta Academiae Scientiarum Imperialis Petropolitanae.

Adams benannte die Gattung nach seinem Expeditionsleiter Apollos Apollosovi Mussin-Puschkin (1760–1805), unter dessen Führung er im Jahr 1800 die Pflanzen im Kaukasus entdeckte. Der deutsche Name bezieht sich auf den Kegel (Nebenkrone), der sich im Zentrum der Blüten befindet.

1808 benannte Carl Ludwig von Willdenow die Gattung zu Ehren des Erstbeschreibers in Adamsia um. Der Grund sei der, dass es in der Wissenschaft nicht erlaubt sei, zwei verschiedene Gattungen nach einer einzigen Person zu benennen, und es existiere bereits die Asteraceen-Gattung Mussinia, die er allerdings selbst etabliert hatte. Das Reglement sowie die Gattung Mussinia gibt es heute nicht mehr, und nach den aktuellen Regeln der Nomenklatur ist nur der Name gültig, den der Erstbeschreiber vergeben hat.

Die ursprünglich in Vorder- und Zentralasien beheimateten, nur 2 Arten zählenden Puschkinien kommen in Mitteleuropa als verwilderte Zierpflanzen vor. Die ausdauernden Pflanzen sind krautig und besitzen unterirdische Zwiebeln, die 2 cm bis zu über 5 cm Durchmesser betragen können. Es werden 1–3, meist aber 2 grundständige, parallelnervige, ungestielte, ganzrandige, 5–24 mm breite, aufrechte Blätter gebildet, die etwa so lang sind wie der Stängel.

Der blattlose Blütenstängel trägt selten eine einzelne gestielte Blüte, meist entspringen ihm 3–11 zusätzliche seitliche Blüten. Die Achse des so entstandenen traubigen Blütenstands wird Blütenschaft genannt. Die Blütenstiele besitzen sehr kurze Hochblätter. Die 6 mehr oder weniger gleich gestalteten Blumenblätter sind blassblau, weiß oder grünlich mit einem dunkleren Mittelstreifen. Am Grund sind sie, manchmal bis über die Hälfte hinaus, glockig oder röhrig verwachsen.

Im Blütenzentrum befindet sich ein 2–3 mm hoher Kegel, der aus dem Fruchtknoten und den ihn umgebenden kronblattartig verbreiterten Staubfäden (Nebenkrone) besteht sowie aus dem verwachsenen Blütengrund. Der oberständige Fruchtknoten trägt einen einfachen Griffel.

Nach der Bestäubung durch Bienen oder Hummeln, entwickelt sich eine trockene Kapselfrucht, die sich mit 3 Klappen öffnet und kugelige Samen entlässt, die ein sog. Elaiosom tragen, das der Verbreitung durch Ameisen dient. Vegetativ vermehren sich Puschkinien durch Bildung von Tochterzwiebeln.

Blütenformel:
* [P3+3 A3+3] G(3) oberständig

Bedeutung der Artnamen

Interessantes am Rande