Bauernsenf, Rahle |

Blüten und Früchte des Sand-Bauernsenfs (Teesdalia nudicaulis)
Ob der Bauernsenf früher wirklich einmal zu der gelben Gewürzpaste verarbeitet wurde, bzw. ob man ihn als Würzkraut verwendete, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls ist der Bauernsenf, wie alle Kreuzblütler, nah mit dem Senf verwandt.
Die nur aus vier bekannten Arten bestehende Gattung hat ihren Ursprung in Europa und ist heute zudem an den Küsten der USA sowie in Tasmanien vertreten.
Es handelt sich um einjährige, niedrige Kräuter mit meist unverzweigten Stängeln, die blattlos sind oder mehr oder weniger reduzierte Stängelblätter tragen. Die Grundblätter sind fiederteilig oder gefiedert. Kronblätter weiß, die äußeren sind manchmal verlängert, der Griffel ist sehr kurz. Staubblätter sind 6 oder 4 vorhanden, sie tragen an der Basis ein schuppenförmiges Anhängsel.
Die Früchte sind verkehrt herzförmig, breitoval oder fast rund. Am oberen Ende sind sie gekielt bis geflügelt, die Scheidewand steht senkrecht zur Oberfläche. In jedem der beiden Fächer reifen zwei Samen heran.
| Blütenformel meist: |
| ·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig |
Bedeutung des Artnamens
- nudicaulis: lat. nudus = nackt, lat. caulis = Stängel (nacktstängelig = ohne Stängelblätter)
Interessantes am Rande
Nicht nur Teesdalia wird Bauernsenf genannt, sondern auch die Bittere Schleifenblume, das Hirtentäschel und der Meerrettich.
Die jungen Blätter können theoretisch als Gemüse genossen werden, nur ist es wenig lohnend, die oft nur 1 cm langen Blättchen zu sammeln. Vielmehr sollte man die Pflänzchen schonen, die in Österreich stark gefährdet, und in der Schweiz vermutlich schon ausgestorben sind.