Flora Emslandia - Pflanzen im Emsland

Gewöhnliches Tellerkraut

Claytonia perfoliata, Gewöhnliches Tellerkraut, Blüte

Blüten und Knospen des Tellerkrauts

 

Claytonia perfoliata Donn ex Willd.: Das, was bei uns oft vor der Haustüre wie „Unkraut" wächst, ist in Wirklichkeit ein nahrhaftes, Vitamin C-reiches Gemüse bzw. ein wohlschmeckender Salat.

Ursprünglich an der Süd- und Westküste Amerikas beheimatet, wurde es von vielen Indianerstämmen verzehrt und zu Heilzwecken verwendet. Den ersten Siedlern bot das Tellerkraut eine gesunde Nahrungsgrundlage. So verwundert es nicht, dass die anspruchslose und wohlschmeckende Pflanze bald in Nutzgärten gehalten wurde. Von dort aus gelangte die Claytonie bis nach Mittelamerika und Mexiko, nach Kuba, Australien, Neuseeland und Europa.

Durch Selbstaussaat verbreitete sich das kleine Kraut schließlich auch außerhalb von Gärten und verwilderte stellenweise.

Obwohl die Pflanze nicht sehr bekannt ist, besitzt der „Indianersalat" viele Namen. „Kuba-Spinat" ist einer davon, weil er vermutlich über Kuba nach Europa gekommen ist und gekocht leicht nach Spinat schmeckt. Roh erinnert er eher an Feldsalat. Die Bezeichnungen „Winterportulak" oder „Winterpostelein" bezieht sich auf die Saison, in der das Tellerkraut geerntet wird.

Claytonia perfoliata, Gewöhnliches Tellerkraut

Die Grundblätter des Tellerkrauts sind rhombisch. Die Claytonie breitet sich oft entlang von Zäunen aus

 

Verwendet werden kann die gesamte Pflanze nebst Blüten und Wurzeln. Man kann sie roh als Salat anrichten oder kurz gekocht als Gemüse verzehren, in Kräuterquark verarbeiten oder frisch aufs Brot legen. Sie ist sehr reich an Spurenelementen, im Gegensatz zu den in Gewächshäusern gezogenen Salat- und Kohlköpfen, und ist deswegen als Wintergemüse mehr als empfehlenswert.

Natürlich kann man das Tellerkraut auch im eigenen Garten anbauen, dann sollte man es allerdings noch vor der Blüte ernten, da es sich sonst sehr schnell im gesamten Garten ausbreitet, da es keine Insekten zur Bestäubung benötigt und kaum Ansprüche stellt.

Es kann schon sehr früh ausgesät werden (August bis März) und übersteht Temperaturen von weit unter -10 °C. Bei Frost stellt es einfach das Wachstum ein und wartet auf höhere Temperaturen. Nah verwandt ist das Tellerkraut mit dem Portulak (Postelein) und gehörte noch bis vor kurzem zu den Portulakgewächsen (Portulacaceae).

Entlang der niederländischen Grenze allerdings kommt es so häufig verwildert vor, dass man es ebenso, in von Schadstoffen unbelasteten Gebieten, aus der „freien Wildbahn" entnehmen kann.