Busch-Windröschen |

Die zahlreichen Staubblätter sind ein ursprüngliches Merkmal
Die bereits im März erscheinende, meist in Wäldern wachsende Pflanze nutzt die Zeit zur Blüten- und Samenbildung, wenn die Bäume noch unbelaubt sind und genügend Licht auf den Waldboden fällt. Bestäubt wird das Busch-Windröschen hauptsächlich von Hummeln und Bienen, die sich auch gerne von dem reichlich vorhandenen Pollen ernähren.
Die Pflanzen bilden oft große Bestände, die Waldlichtungen in ein wogendes, weißes Blütenmeer verwandeln können. Bereits im Mai jedoch verblühen die „Röschen" und entwickeln ein oder zwei Grundblätter für die Photosynthese.
Wenn der Wald sich belaubt und den Boden beschattet, speichern die Pflanzen ihre Reserven in den verdickten Wurzelstöcken. Während des Sommers wächst dieses Rhizom an einem Ende weiter, am anderen Ende stirbt es ab (kriechender Wurzelstock). Durch die in der verdickten Wurzel gespeicherten Nährstoffe, kann die Pflanze im nächsten Jahr wieder sehr früh austreiben.

Fruchtstand des Busch-Windröschens
Wenig sinnvoll ist es, sich einen Strauß Windröschen zu pflücken und in eine Vase zu stellen, denn erstens entzieht man Insekten damit eine wichtige Nahrungsquelle, zweitens verwelken die Pflanzen schon kurz nach dem Abknicken und drittens kann der Saft der Anemonen die Haut reizen.
Wer Möchte, kann die Staude in seinem Garten kultivieren. Sie ist recht anspruchslos und gedeiht an leicht schattigen und feuchten Plätzen. In Fachhandlungen sind Samen oder Wurzelstöcke käuflich zu erwerben.
Historische Veröffentlichungen
Leonhart Fuchs (1501–1566) behandelt das Busch-Windröschen als ein „Geschlecht" der Hahnenfüße. Es hieße „Waldhenle" und habe ebenso gespaltene Blätter wie die anderen Hahnenfüße. Ihr Stängel würde nicht sehr hoch, und auf ihm entwickelte es Blüten, die weiß-leibfarben sind, an anderen hübsch gelb (Anemone ranunculoides). Die Wurzel sei überkreuz geflochten, länglich und etwas knotig und brenne auf der Zunge wie der kleine Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus).