Silberblätter |

Das Einjährige Silberblatt blüht meist rosafarben oder violett, seltener weiß wie hier

Die runden, silbernen Schötchen gaben der Art den Namen "Mondviole"

Lunaria rediviva, das Ausdauernde Silberblatt, mit elliptischen Schötchen kommt im Emsland nicht vor
Auch der deutsche Name bezieht sich auf die Früchte, sodass die Bezeichnung Silberblatt nicht ganz korrekt ist, „Silberschötchen" wäre treffender. Ein anderer Name der Pflanze ist „Garten-Mondviole", was ebenfalls irreführend ist, da es sich nicht um ein Veilchen (Viola) handelt, obwohl der Duft ähnlich ist. Diesen verströmen die Pflanzen erst abends und nachts und locken damit Nachtfalter zur Bestäubung an. Das Silberblatt wird auch „Silberdollar", „Silbertaler" oder „Silberling" genannt.
Es handelt sich um einjährige bis ausdauernde, aufrechte, krautige Pflanzen mit ei- oder herzförmigen, gezähnten und zugespitzten Blättern. Die unteren sind lang gestielt. Die violetten, rosafarbenen oder weißen Blüten stehen in lockeren Trauben. Sie bilden flache Schötchen aus, bei denen die häutigen Scheidewände und der Rahmen nach der Reife erhalten bleiben.
Die 4 Kelchblätter sind aufrecht, die inneren beiden gesackt. Die Blumenblätter sind lang genagelt und mehr als 2 mal so lang wie die Kelchblätter. Die Früchte sind flach, länglich oder elliptisch und beinhalten 4–6 große, abgeflachte und geflügelte Samen in 2 Reihen. Sie entwickeln sich nach der Bestäubung durch Bienen und Schmetterlinge.
Die Gattung besteht europaweit nur aus drei Arten: Lunaria annua (Einjähriges Silberblatt), Lunaria rediviva (Ausdauerndes Silberblatt) und Lunaria telekiana. Letztere ist in Albanien beheimatet. Die anderen beiden Arten sind in Deutschland heimisch, wenn auch Lunaria annua ihren Ursprung in südeuropäischen Ländern hat. Das Ausdauernde Silberblatt kommt im Emsland nicht vor.
Blütenformel: |
·|· K4 C4 A2+4 G(2) oberständig |
Bedeutung des Artnamens
- annua: lat. annuus = einjährig
Interessantes am Rande
Die Blätter des Einjährigen Silberblatts sind essbar und können Salaten beigegeben werden, auch die Samen sind genießbar, sie schmecken nach Kresse.
Das Einjährige Silberblatt wird auch „Judaspfennig" genannt, was sich auf den Verräter Jesu bezieht. Auf Englisch heißt sie im Gegensatz dazu „honesty" = Ehrlichkeit.
Die große, silbrige Scheidewand der Schötchen fängt wie ein Segel den Wind ein und fördert so die Verbreitung der Samen.